Nach fast 30 Jahren löst sich die Aidshilfe-Stiftung Concordia Antisida in Marbella auf
Seit Jahren hatte die Vereinigung finanzielle Schwierigkeiten – 100 Personen ohne Betreuung
Marbella – lk. Nach nahezu drei Dekaden hat die AidshilfeStiftung Concordia Asistida am vergangenen Montag ihre Aktivitäten eingestellt. Seit Jahren hatte die Vereinigung finanzielle Schwierigkeiten. Concordia Antisida wurde 1994 gegründet, um HIV-Positive zu betreuen.
Damals litten die Betroffenen nicht nur unter den Folgen der Krankheit, sondern auch die Stigmatisierung der Gesellschaft machte ihnen zu schaffen. 1997 wurde das Tageszentrum für Aidskranke und deren Partner sowie Familienangehörige in San Pedro Alcántara gegründet. Dort klärten die Mitarbeiter über Prävention auf. Marie-Louise Prinzessin von Preußen, die Ehefrau von Rudolf Graf von Schönburg (Conde Rudi), war von Anfang an die Präsidentin der Aidshilfe-Stiftung.
Bereits im Januar 2019 stand Concordia Antisida kurz vor dem Aus. Damals steuerte die Provinzverwaltung 100.000 Euro bei, was der Stiftung ein Überleben für weitere zweieinhalb Jahre sichern sollte. „Wir haben uns vor allem über private Spenden finanziert“, so die Concordia-Präsidentin. Hohe Spendensummen waren stets bei der Concordia-Gala im Sommer und bei der Nikolaus-Gala im Dezember zusammengekommen. Dort versammelte sich jedes Jahr Marbellas Jet-Set mit Gästen wie Gunilla von Bismarck und Hubertus von Hohenlohe.
Durch die Folgen der Pandemie seien der Stiftung Spendengelder weggebrochen. Somit könnten vor allem auf der Straße lebende HIVPositive und bedürftige Familien nicht betreut werden. Davon betroffen sind über 100 Personen und deren Familienangehörige. Der Stadtrat Manuel Osorio (OSP) fragte bei der Plenarsitzung vergangene Woche, wer sich künftig um die Aidskranken und deren Familienangehörigen kümmern wird. Die für Soziales in San Pedro Alcántara zuständige Stadträtin Begoña Rueda (PP) sagte, dass sie mit der Unterstützung der Gemeinde gerechnet habe. Rueda unterstrich, dass die HIV-Positiven weiterhin von Ärzten betreut würden.