Mehr Wasser für die Axarquía
Landwirte aus Torrox werden ihre Felder mit geklärtem Brauchwasser bewässern können
Torrox – jan. In seinem ersten Kabinett widmete der andalusischen Präsident Juanma Moreno, obwohl er sich immer wieder gerne als Vorreiter einer „grünen Revolution“inszenierte, der Umwelt nicht einmal ein eigenes Ressort. Er gliederte dieses stattdessen, was ihm Umweltorganisationen damals übel nahmen, dem Landwirtschaftsministerium unter. In seiner zweiten, im Frühsommer letzten Jahres eingeläuteten Amtszeit, machte er diesen Schritt indes rückgängig und richtete wieder ein Umweltministerium ein.
Bezeichnenderweise aber wanderte der Bereich der Wasserpolitik nicht mit in das Umweltministerium aus, sondern verblieb weiter im Landwirtschaftsministerium. Die in Zeiten des Klimawandels ob einer Reduzierung der Niederschlagsmengen und einer Verlängerung der Dürreperioden immer kritischer werdende Wasserversorgung wird von Moreno offenbar nicht prioritär als ein Umweltproblem, sondern zuerst als eine ökonomische Herausforderung erachtet. Das Hauptaugenmerk legt seine Regierung denn auch nicht darauf, wie Wasser gespart und Ressourcen geschont werden können, sondern wie die Wasserversorgung der Landwirtschaft bei sinkenden Pegeln in den Stauseen weiter sichergestellt werden kann.
Wasser im Kreislauf halten
Der positive Nebeneffekt ist, dass die Landesregierung die Kläranlagen als alternative Quelle zu den oftmals schon über-ausgebeuteten Grundwasserreserven erkannt hat und einen Teil ihrer Anstrengungen nun auf eine Verbesserung der Brauchwasserklärung richtet. Eben
dies hat Patricia Navarro jüngst auch nach Torrox geführt, wo die Delegierte der andalusischen Regierung für die Provinz Málaga eine der beiden Kläranlagen besuchte, die Edar Torrox-Iara.
Vor Ort erklärte Navarro, dass die Landwirte aus der Gemeinde zur Bewässerung ihrer Felder schon bald 1,3 zusätzliche Hektokubikmeter Wasser pro Jahr erhalten werden, und zwar aus den beiden Kläranlagen in Torrox, der bereits erwähnten sowie der Edar Torrox-Arroyo del Manzano. Zwei Kläranlagen, die Navarro zufolge nicht ausgelastet und veraltet waren. Beide Anlagen hat die Landesregierung daher erweitern und modernisieren lassen, um ihre Kapazitäten zu erweitern und die Filterungsprozesse
zu verfeinern.
Die Arbeiten, in die insgesamt 590.000 Euro investiert wurden, sind seit dem Sommer letzten Jahres bereits abgeschlossen. Zunächst musste aber noch eine Testphase absolviert werden, die laut
Navarro nun aber abgeschlossen sei, sodass in wenigen Wochen b mit der Abgabe des Wassers an die landwirtschaftlichen Bewässerungsgemeinschaften begonnen werden könne. Die „Rettung der Anbaufelder“in der Gemeinde, wie es der Bürgermeister von Torrox,
Óscar Medina, ausdrückt, stehe kurz bevor.
Patricia Navarro nutzte ihren Aufenthalt in Torrox auch dafür, zu verkünden, dass die Landesregierung der gesamten Axarquía noch in diesem Jahr zu 31 zusätzlichen Hektokubikmeter Wasser pro Jahr verhelfen werde. Mit der Verbesserung der Abwasserklärung in weiteren Kläranlagen wie jenen in Rincón, Vélez-Málaga und Algarrobo. Aber auch mit anderen Maßnahmen wie der Anzapfung von Quellen am Río Chillar in Nerja oder der Umleitung von Wasser aus der Provinzhauptstadt Málaga. Von 31 Hektokubikmetern sollen 21 den Landwirten zugute kommen und die übrigen zehn zur Versorgung der Bevölkerung dienen.
Gesamte Axarquía darf auf 31 Hektokubikmeter Wasser pro Jahr hoffen