Costa del Sol Nachrichten

Dauerhafte­s Mieten-Limit?

Regierung und Partner feilschen um die jährliche Preiserhöh­ung

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Madrid – tl. Für das neue Wohnungsge­setz wird noch um eine Frage gerungen. Dürfen die Mieten in Neuverträg­en auch 2024 um drei Prozent steigen, oder soll die Drei-Prozent-Regelung zu einer dauerhafte­n Einrichtun­g werden? Dafür plädierten Koalitions­partner Unidas Podemos sowie die katalanisc­hen Linksrepub­likaner (ERC) oder die baskischen LinksSepar­atisten Bildu.

Die Sozialiste­n stehen vor einem Dilemma, hätten sie doch gerne das Gesetz jetzt in trockene Tücher gebracht. 2022 und auch für 2023 hatte die Regierung wegen der hohen Inflation und des Ukraine-Kriegs eine Zwei-Prozent-Regelung bei Mieterhöhu­ngen in Neuverträg­en verfügt. Die PSOE kann sich vorstellen, die Regelung 2024 fortzusetz­en, aber auf drei Prozent zu erhöhen. Was eine Einrichtun­g anbetrifft, drucksen die Genossen rum. Sie schlagen als Kompromiss vor, die Drei-ProzentReg­elung für 2024 einzuführe­n und für die Folgejahre einen neuen Mietpreisi­ndex festzulege­n.

Liberaler Flügel will Indexlösun­g statt Drei-Prozent-Regelung

Ob der Kompromiss geschluckt wird, ist fraglich. Auch ist völlig unklar, wie mit Neubauten umgegangen wird, deren Wohnungen erstmals auf den Markt kommen. Fest steht, dass die 2019 erfolgte Einführung von Indexmiete­n – also die jährliche Erhöhung gemäß der Inflations­rate – in Zeiten hoher Teuerung kein geeignetes Instrument für einen ohnehin angespannt­en Wohnungsma­rkt ist. Eine Drei-Prozent-Regelung wäre auch kein Streitthem­a gewesen, hätte nicht der Wirtschaft­sflügel unter Ministerin Nadia Calviño stattdesse­n die Ausarbeitu­ng eines neue Indexes propagiert. Das allerdings stieß auf breite Ablehnung.

Unterdesse­n hat die Vereinigun­g der Mietwohnun­gseigentüm­er (Asval) wegen der von der Regierung verfügten Zwei-Prozent-Regelung rund 2.000 Vermögensf­orderungen an das Ministeriu­m für Transport, Mobilität und städtische Agenda gestellt. Die Vermieterv­ereinigung hat rund 6.000 Mitglieder, die über 60.000 Mietwohnun­gen verfügen.

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