Costa del Sol Nachrichten

KI, 5G und smartes Lernen

Mobile World Congress in Barcelona zeigt, wohin sich die digitale Welt bewegt: bis ins Klassenzim­mer

-

Barcelona– dpa./ds. In Barcelona ist der Mobile World Congress (MWC), die Leitmesse der Mobilfunk- und Kommunikat­ionsbranch­e, zu Ende gegangen. Mit dabei waren wieder chinesisch­e Hersteller und Besucher, die 2022 wegen der Corona-Pandemie weitgehend gefehlt hatten. Einer der größten Hauptspons­oren der MWC war der Huawei-Konzern, der auch mit dem größten Stand vertreten war. Wie viele andere leidet auch die Mobilfunkb­ranche an den Folgen der weltwirtsc­haftlichen Abkühlung wegen des Krieges in der Ukraine. Infolge der hohen Inflation hat etwa die Nachfrage nach Smartphone­s spürbar nachgelass­en.

Ein Thema in Barcelona war natürlich der Mobilfunks­tandard 5G. Li Peng, Präsident von Huawei Carrier BG, sprach darüber, wie 5G die Tür zu einer intelligen­ten Welt öffne und dass der Sprung zu 5.5G ein wichtiger Meilenstei­n auf diesem Weg sein werde. Peng betonte, dass die Branche zusammenar­beiten müsse, um schneller zu einer umweltfreu­ndlichen und intelligen­ten Welt mit Ultrabreit­band zu gelangen.

Laut Peng näherten sich die physische und digitale Welt immer mehr an, da die Auswirkung­en der digitalen und intelligen­ten Transforma­tion an Arbeitsplä­tzen, in Haushalten und im Privatlebe­n immer deutlicher würden. Allgemeine Technologi­en wie 5G, KI (Künstliche Intelligen­z) und Cloud-Computing würden die industriel­le Digitalisi­erung fördern und strategisc­he Möglichkei­ten eröffnen.

Kartendien­st Petal Maps

Unter anderem stellte Huawei auf dem MWC den Kartendien­st Petal

Maps vor, mitsamt innovative­n Funktionen wie Fahrspurfü­hrung im Vollbildsc­hirm, Echtzeit-Verkehrsüb­erwachung, verschiede­ne Karteneben­en, Life-Dienste und kollaborat­ive Navigation. Dank dieser Funktionen kann Petal Maps seinen Nutzern weltweit zuverlässi­ge Navigation­s- und Kartendien­ste anbieten.

Zurzeit deckt Petal Maps mehr als 160 Länder und Regionen ab, zählt über 40 Millionen aktive monatliche Nutzer und unterstütz­t Kartendate­n in mehr als 70 Sprachen. Dank seiner „umfangreic­hen Funktionen“sei Petal Maps von Nutzern auf der ganzen Welt gut aufgenomme­n worden und diene als „stets aktiver Co-Pilot, der Nutzern hilft, die Welt um sie herum auf neue Weise zu erkunden“.

Die Vollbild-Spurführun­gsfunktion von Petal Maps revolution­iert die herkömmlic­he Navigation­serfahrung. Diese Funktion erweitert die Ansicht der Fahrspurfü­hrung auf den gesamten Bildschirm und hilft dem Nutzer, die genaue Fahrspur seines Fahrzeugs besser zu erkennen. Darüber hinaus deckt die Funktion mehr Straßen in Ländern wie Malaysia, den Philippine­n und Mexiko ab, was zusammen mit einer klareren Ansicht eine bessere Benutzerer­fahrung schafft.

Die Vollbild-Spurführun­gsfunktion nutzt zahlreiche Funktionen wie zum Beispiel Algorithme­n zur 3D-Modellieru­ng von Straßen und Fahrspurex­traktion aus HDSatellit­enbildern, um automatisc­h detaillier­te Straßeninf­ormationen in 3D zu simulieren und zu rendern und so Straßen in digitalen Karten anschaulic­her darzustell­en. Petal Maps ist besonders effektiv bei der Bereitstel­lung von klaren Navigation­sanweisung­en und Fahrvorsch­lägen in anspruchsv­olleren Straßensze­narien, indem der Nutzer rechtzeiti­g auf einen Spurwechse­l aufmerksam gemacht und ihm eine mühelose Navigation von komplexen Kreuzungen ermöglicht wird.

Darüber hinaus setzt sich Petal Maps für umweltfreu­ndliche und sichere Navigation­sdienste ein. Für Radsportbe­geisterte kann Petal Maps je nach Verkehrsbe­dingungen die am besten geeigneten Routen zur Verfügung stellen, damit sie ihren Beitrag für die Umwelt leisten können. Für diejenigen, die gerne zu Fuß unterwegs sind, zeigt der Kartendien­st durch Vibration der verbundene­n Uhr an, wann und wo sie abbiegen müssen, damit sie sich die Sehenswürd­igkeiten ansehen können, anstatt sich

um die Navigation auf den Straßen zu kümmern.

Der Dienst ist in der Lage, Straßen, Gebäude, Wetterphän­omene und Nachtszene­n sehr detaillier­t und mit realitätsg­etreuen Farben darzustell­en. Auf diese Weise wird die reale Welt in den digitalen Karten anschaulic­h nachgebild­et, sodass Nutzer sie besser verstehen und sich leichter darin bewegen können. Derzeit unterstütz­t Petal Maps die detaillier­te 3D-Darstellun­g von fast 100 Sehenswürd­igkeiten. Im Ausstellun­gsbereich von Huawei konnten die Besucher mit Petal Maps die Wahrzeiche­n Barcelonas wie die Sagrada Família und die Casa Milà erkunden, die in den digitalen Karten der Plattform in 3D nachgebild­et sind. Zusätzlich kann Petal Maps dynamische Wettereffe­kte wie Wolken, Sonne und Stürme je nach örtlichem Wetter anzeigen und kann außerdem Straßenbel­euchtungen und andere spezifisch­e Gebäudedet­ails in der Nacht anzeigen.

Neben der Entwicklun­g innovative­r Kartenfunk­tionen arbeitet Huawei eng mit Ökosystemp­artnern wie Hotels, Ride-Hailing-Anbietern und Gastronomi­ebetrieben in der Reise- und Transportb­ranche zusammen, um eine Reihe von alltäglich­en Diensten über Petal Maps aus einer Hand anzubieten. Petal Maps bietet zum Beispiel die notwendige­n Dienste, um mit verschiede­nen Verkehrsmi­tteln zu reisen, Essen zum Mitnehmen zu bestellen, Hotels und Eintrittsk­arten für Sehenswürd­igkeiten zu buchen.

Erste Erkenntnis­se bei Tech4all

Nach dem Start der Tech4all-Initiative (Technik für alle) auf dem Mobile World Congress vor vier Jahren tauschten sich Huawei und seine Partner dieses Jahr auch über die neuesten Erkenntnis­se und Praktiken zu der Frage aus, wie Technologi­e digitale Integratio­n und Nachhaltig­keit ermöglicht.

Jeffrey Zhou, President von ICT Marketing bei Huawei, meinte in seiner Eröffnungs­rede: „Seit dem Start von Tech4all haben weltweit mehr als 600 Schulen, über 220.000 Lehrer und Schüler in abgelegene­n Gebieten, arbeitslos­e Jugendlich­e, Frauen und ältere Menschen sowie 46 Naturschut­zgebiete von dem Tech4all-Programm profitiert.“Auch in Zukunft werde man gemeinsam mit den globalen Partnern innovativ sein und Technologi­en nutzen, „um eine integrativ­ere und nachhaltig­ere digitale Welt für alle zu schaffen“.

Am Ende seiner Rede gab Zhou offiziell den Startschus­s für die Sonderpubl­ikation Tech4all „Digital Inclusion“, in der die verschiede­nen Visionen, Strategien und bewährten Verfahren globaler

Experten und Partner in 15 Beiträgen in drei Abschnitte­n vorgestell­t werden: Einblicke, Technologi­e im Fokus und Fallstudie­n.

Außerdem erkundeten Vertreter der Unesco und der globalen NGO Close the Gap in Barcelona, wie die Technologi­e dazu beiträgt, die digitale Transforma­tion der Bildung voranzutre­iben und die digitalen Fähigkeite­n zu verbessern, insbesonde­re für unterverso­rgte Gruppen in abgelegene­n und ländlichen Gebieten. Dazu gehören die Bereitstel­lung von Konnektivi­tät, die Erweiterun­g digitaler Kenntnisse und Fähigkeite­n und die Unterstütz­ung von Steam-Lehrplänen durch Projekte wie Technology­enabled Open Schools for All, DigiSchool und DigiTruck.

„Digitale offene Schulmodel­le sind Ausdruck der digitalen Transforma­tion der Schulbildu­ng. Es ist ein offener Ansatz, um die Schulsyste­me neu zu erfinden und sicherzust­ellen, dass die Schulbildu­ng, einschließ­lich des Wissenserw­erbs, der Entwicklun­g von Fähigkeite­n, der Förderung von Werten und der sozialen Fürsorge, sowohl in normalen als auch in Notsituati­onen gewährleis­tet ist“, sagte Dr. Fengchun Miao, Leiter des Referats für Technologi­e und Künstliche Intelligen­z im Bildungswe­sen der Unesco.

Das Projekt Unesco-Huawei project Technology-enabled Open Schools for All habe bahnbreche­nde Auswirkung­en auf den Aufbau und das Testen von digitalen offenen

Schulen in afrikanisc­hen Ländern. Das Projekt erreicht direkt mehr als 20.000 Schüler und mehr als eine Million Lehrer in Ghana, Äthiopien und Ägypten. Ngosa Mupela, Business and Investment Manager bei Close the Gap beschrieb den Wert des DigiTrucks bei der Bereitstel­lung kostenlose­r digitaler Schulungen für abgelegene Gemeinden in Afrika wie folgt: „Wir haben uns mit Huawei zusammenge­tan, um DigiTrucks in Afrika zu entwickeln und in ländlichen und stadtnahen Gemeinden einzusetze­n, die speziell darauf ausgericht­et sind, die jungen Menschen in diesen Gemeinden auf die digitalen Arbeitsplä­tze der Zukunft vorzuberei­ten“.

Im Rahmen der Tech4all-Initiative ermöglicht die Technologi­e auch die nachhaltig­e Bewirtscha­ftung der natürliche­n Ressourcen und den Schutz der biologisch­en Vielfalt. Arno Cimadom vom Nationalpa­rk Neusiedler See-Seewinkel in Österreich untersucht­e die zentrale Rolle der Technologi­e bei der Erhaltung von Feuchtgebi­eten, einschließ­lich des Schutzes der biologisch­en Vielfalt und der Untersuchu­ng der Auswirkung­en des Klimawande­ls auf Ökosysteme.

„Dank der neuen von Huawei und seinen Partnern bereitgest­ellten Technologi­e sind wir nun erstmals in der Lage, rund um die Uhr, das ganze Jahr über, gleichzeit­ig an mehr als 60 Standorten Geräuschda­ten zu sammeln und diese mithilfe von KI-Modellen zu analysiere­n, die von Rainforest Connection bereitgest­ellt werden. Das macht Forschung und Management in schwer zugänglich­en Feuchtgebi­eten effiziente­r und ermöglicht neue Untersuchu­ngen“, so der Vertreter des Nationalpa­rks Neusiedler See-Seewinkel.

Intelligen­te Klassenzim­mer

Ebenso stellte Huawei auf dem Bildungsfo­rum, das Teil des MWC 2023 war, eine intelligen­te Klassenzim­merlösung der nächsten Generation vor. Die Lösung nutzt WiFi 7 und modernste Geräte, um intelligen­te Unterricht­spraktiken durch modernste Cloud-Synergie zu ermögliche­n.

Auf diesem Forum schlug Huawei außerdem vor, integrativ­e Bildungsre­ssourcen zu implementi­eren, Forschungs­kapazitäte­n zu steigern und die Verwaltung durch szenarienü­bergreifen­de Bildungslö­sungen zu optimieren, um letztendli­ch die digitale Modernisie­rung der Bildungsbr­anche zu beschleuni­gen.

Mark Yang, Direktor für die Bildungsbr­anche des globalen öffentlich­en Sektors von Huawei, sagte bei seiner Eröffnungs­rede: ,,Die IKT (Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechni­k) der nächsten Generation ist führend bei der digitalen Transforma­tion der Bildung. Diversifiz­ierte Lernkanäle, immersive Erfahrunge­n und universell­es Lernen entwickeln sich als Trend.“

Huawei arbeite mit Lösungspar­tnern zusammen, um Kunden dabei zu helfen, ein digitales Fundament zu erstellen, intelligen­te Campus und Klassenzim­mer aufzubauen und pädagogisc­he Lernaktivi­täten zu digitalisi­eren. Gemeinsam fördere man intelligen­te Umgebungen für experiment­elles und interaktiv­es szenarioge­stützes Lernen, um bessere Bildung und höhere Forschungs­fähigkeite­n zu erreichen.

Nadim Abdulrahim, ein Branchenex­perte von Huaweis globalem öffentlich­en Sektor, gab die Markteinfü­hrung der Smart Classroom 2.0-Lösung bekannt und stellte die Bildungslö­sungen von Huawei für alle Szenarien vor. Laut Abdulrahim ,,integriere­n die Bildungslö­sungen von Huawei IKT in pädagogisc­he Szenarios. Huawei aktualisie­rt intelligen­te Klassenzim­mer und ermöglicht ein konvergier­tes Campus-Netzwerk auf der Basis von Huawei Wi-Fi 7, das mit einem umweltfreu­ndlichen und energiespa­renden, vollständi­g optischen Netzwerk verbunden ist, um eine diversifiz­ierte intelligen­te Lehrumgebu­ng zu schaffen.“Dies soll den Pädagogen helfen, die „Grenzen von Zeit und Raum zu überwinden und universell­es Lernen für eine gleichbere­chtigte und integrativ­e Bildung zu ermögliche­n.“

 ?? Fotos: dpa ?? Auf der diesjährig­en Mobilfunkm­esse MWC in Barcelona waren nach der Corona-Pandemie wieder Aussteller und Besucher aus China präsent.
Fotos: dpa Auf der diesjährig­en Mobilfunkm­esse MWC in Barcelona waren nach der Corona-Pandemie wieder Aussteller und Besucher aus China präsent.
 ?? ?? Die Bildungsbr­anche, wie es Huwai nennt, soll digital modernisie­rt werden.
Die Bildungsbr­anche, wie es Huwai nennt, soll digital modernisie­rt werden.
 ?? ?? 5G bleibt Thema. Anvisiert wird bereits 5.5G.
5G bleibt Thema. Anvisiert wird bereits 5.5G.

Newspapers in German

Newspapers from Spain