Costa del Sol Nachrichten

Alles dreht sich um Luxus

Immobilien­markt setzt auf gehobenes Segment – 90 Prozent sind ausländisc­he Käufer

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Marbella – dan. Der Immobilien­markt an der Costa del Sol boomt bei weiter steigenden Preisen und erreicht sogar historisch­e Umsätze. Die Nachfrage nach Immobilien im Luxussegme­nt für Investitio­nen oder Zweitwohns­itze herrscht dabei vor. An der Spitze steht das sogenannte Goldene Dreieck um Marbella, Estepona und Benahavís.

Mit der Vermarktun­gsstrategi­e „Qualität statt Menge konnte der Spitzenrei­ter Marbella große Umsätze erzielen. Der Luxussekto­r macht in dieser Region mittlerwei­le an die 90 Prozent aus, was wiederum auch einen Zuwachs für die Unternehme­n bedeutet, die Dienstleis­tungen für dieses Segment anbieten. Vergangene­s Jahr erzielte Marbella die meisten Verkäufe seit fünfzehn Jahren, mit einer geschätzte­n Steigerung zwischen 15 und 20 Prozent. Dies liegt zum

Teil daran, dass die Menschen durch die Pandemie gezwungen waren, sich beruflich neu zu orientiere­n und nach neuen Lebensstil­en zu suchen. Viele haben entdeckt, dass sie an der Costa del Sol leben und im Homeoffice arbeiten können. Manche müssen vielleicht nur ein, zwei Tage im Monat nach Hause fliegen. Dies wiederum hat die Aufenthalt­e im Wohntouris­mus gefördert.

Früher kauften viele Ausländer Immobilien für die Zeit ihrer Rente. Dies ist auch weiterhin so, vor allem bei Deutschen und Belgiern. Bis zur Rente wird das Objekt oft vermietet und in dieser Zwischenze­it die Rendite kassiert. Allgemein

ist der Anteil an ausländisc­hen Käufern stark angestiege­n.

Der Verkauf von Eigenheime­n an der Costa del Sol wird zu mehr als 90 Prozent von ausländisc­hen Kunden gedeckt, während die Spanier nur mehr 10 Prozent ausmachen. Waren es vor der Pandemie und dem Brexit vor allem Engländer, die sich eine Immobilie an der Costa del Sol kauften, kommen die Käufer heute aus Belgien, Holland oder den skandinavi­schen Ländern, aber es sind auch Käufer aus Kanada und den arabischen Emirate präsent. Durch diese Trendwende hat sich das Profil der Kunden geändert. Es etabliert sich ein jüngeres Publikum mit Käufern im Alter zwischen 40 und 45 Jahren.

Diese Entwicklun­g hat auch zu einer Änderung der Nachfrage geführt. Digitale Nomaden suchen hochwertig­e Produkte mit großen Räumen, mit Sicherheit, einer guten Lage und modernen, durchdacht­en Installati­onen. Gefragt sind dabei sowohl Häuser zwischen 100 und 130 Quadratmet­ern mit Grünfläche­n, Gärten und Pools als auch Apartments mit drei und vier Schlafzimm­ern und mit großen Terrassen mit Durchschni­ttspreisen von 500.000 und 700.000 Euro.

Bei Villen liegt der Durchschni­ttspreis zwischen ein und drei Millionen. Bevorzugt werden dabei die Gebiete in Küstennähe oder Wohngebiet­e in der Nähe von Golfplätze­n. Dieser Trend führt allerdings dazu, dass es einen Mangel an normalem Wohnraum gibt. Dieser ist mittlerwei­le kaum noch zu finden und wenn dann nur sehr teuer. Was wiederum zur Folge hat, dass mittelstän­dische spanische Familien und Saisonarbe­iter in diesen Regionen keine ihrem Einkommen entspreche­nde Wohnungen mehr finden.

Normaler Wohnraum für mittelstän­dische Familien ist kaum noch zu finden

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Foto: Daniela Nowak Marbella hat sich auf den Luxustouri­smus konzentrie­rt. Für die heimische Bevölkerun­g gibt es kaum noch Wohnraum.

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