Mit 19 zurück an der Spitze
Tennisjungstar Carlos Alcaraz wird mit Sieg bei Masters in Indian Wells wieder Weltranglistenerste
Indian Wells – dpa. Die Vergleiche mit den über Jahre dominanten Tennis-Superstars Rafael Nadal und Roger Federer sind prompt wieder präsent. Auf eine eindrucksvolle Art räumte Ausnahmekönner Carlos Alcaraz den Titel beim Masters-1000-Turnier in Indian Wells ab und krönte sich nur wenige Wochen nach seinem Comeback gleich wieder zur Nummer eins der Tennis-Welt. Mit dem 6:3, 6:2 gegen den russischen Spitzenspieler Daniil Medwedew entschied der 19 Jahre alte Spanier das Endspiel am Sonntag in der kalifornischen Wüste überraschend klar für sich.
Nach seinem Triumph bei den US Open im September war der Spanier aus Murcia jüngste Nummer eins der Geschichte geworden. Nun kehrt er gleich wieder an der Spitze der Weltrangliste zurück und steht vor dem serbischen Rekord-Grand-Turniersieger
Novak Djokovic. Und das, nachdem er den Saisonstart noch verletzt verpasst hatte. Es verfestigt sich der Eindruck, dass ihm nicht nur die Zukunft gehören kann, sondern dass Alcaraz auch die Gegenwart – zumindest neben Djokovic – nachhaltig dominieren kann.
„Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Nochmal“, sagte Alcaraz. „Die Nummer eins wieder zu besetzen, ist verrückt für mich. Es ist natürlich ein großartiges Gefühl vor einem so überragenden Spieler wie Novak zu stehen“, sagte er.
Spielwitz, Power und mentale Stärke und ließ dem früheren USOpen-Gewinner
Medwedew in nur 70 Minuten keine Chance. Dabei hatte Alcaraz den Kontrahenten zuvor als momentan besten Spieler der Welt bezeichnet, schließlich hatte Medwedew drei Titel nacheinander gefeiert. Die Meilensteine, die Alcaraz erreicht, mehren sich. Als Erster seit dem mittlerweile zurückgetretenen Schweizer Federer 2017 gab das spanische Kraftpaket auf dem Weg zum IndianWells-Titel keinen Satz ab. Alcaraz ist der erste Tennisprofi seit Nadal (6), der als Teenager mindestens drei Masters-1000-Titel holt. Es ist die wichtigste Kategorie nach den Grand-Slam-Turnieren, im vergangenen Jahr hatte Alcaraz in Miami und Madrid auf dieser Turnierebene gesiegt
Auch in Miami dürfte der Weg zum Titel in dieser Form nur über Alcaraz führen. In Florida ist er gleich wieder gefordert. Denn nur, wenn er seinen Titel dort verteidigt, bleibt er die Nummer eins vor Djokovic. Das nächste Masters-1000-Turnier beginnt schon am Mittwoch. Djokovic fehlte bei dem mit 10,1 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatzturnier im Süden Kaliforniens, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Auch für Miami hat er keine Ausnahmegenehmigung für die Einreise in die USA bekommen.
Bemerkenswert ist, wie Alcaraz nach seinen Verletzungsproblemen gleich wieder dominiert. Dass sich die Tennis-Welt auch künftig nach einem näher rückenden Ende der Ära der Großen Drei mit Federer, Nadal und Djokovic keine Sorgen machen müsse, hatte Turnierdirektor Tommy Haas schon zu Beginn des Events in Indian Wells gesagt. Schließlich habe Carlos Alcaraz die Leute schon „letztes Jahr alle von den Sitzen geholt“
„Es ist ein großartiges Gefühl vor einem so überragenden Spieler wie Novak zu stehen.“