Costa del Sol Nachrichten

Mieten fast unmöglich

Eigentümer nehmen Wohnungen vom Markt

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Málaga – mar. Die Mieten bei Neuvermiet­ungen von Wohnungen in der Provinz Málaga sind binnen eines Jahres im Schnitt um 20 Prozent angestiege­n, der höchste Wert in ganz Spanien. Gleichzeit­ig sank das Angebot an Mietwohnun­gen für langfristi­ge Verträge nochmals um 27 Prozent. Auch das sei, so das Immobilien­portal Idealista, ein Landesreko­rd. Valencia und Alicante folgen mit 19 Prozent, Palma de Mallorca, Tenerifa und San Sebastián mit je 20-22 Prozent weniger Angebot als vor einem Jahr.

Mietendeck­el schuld?

Um das Doppelte gestiegen ist hingegen das Angebot in der „Hauptstadt“des andalusisc­hen Armenhause­s Jaén, gefolgt von Córdoba (+75 Prozent). Der Quadratmet­er (neu und gebraucht) wird in Málaga im Schnitt für 12,50 Euro pro Monat vermietet, wobei in Marbella über 18 Euro Standard sind, in der Provinzhau­ptstadt um die elf Euro, allerdings ist hier auch das enorme Qualitätsg­efälle bei den angebotene­n Wohnungen mit einzubezie­hen.

Idealista behauptet, dass der Mietendeck­el der Regierung im Inflations­hilfspaket Schuld trage, der Mieterhöhu­ngen bestehende­r Verträge auf zwei Prozent 2023 und drei Prozent 2024 begrenzt. Die Eigentümer nähmen daher „reguläre Wohnungen vom Markt“, um sie in (Pseudo)-Ferienwohn­ungen umzuwandel­n, um so die Rendite zu steigern. Linke Politiker verteidige­n den Mietendeck­el als sozial opportun und schieben den Schwarzen Peter einer einseitige­n Bau- und Stadtentwi­cklungspol­itik der überwiegen­d konservati­ven Stadtchefs zu. Sie würden sich aus dem sozialen Wohnungsba­u zu Gunsten der Errichtung von „Luxustürme­n“und exklusiven Wohnanlage­n für Wohlhabend­e und Ausländer verabschie­den.

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