Mitten in der Geschichte
Sagunto beherbergte die verschiedensten Kulturen und Religionen – Römische Kulturwoche erinnert an die Vergangenheit
Die Stadt Sagunto im Norden von Valencia hat alles, was eine typische spanische Kleinstadt eben so braucht: schmale Gassen, ein Marktplatz mit Kirche, gut besuchte Bars und Restaurants, vor denen bei steigenden Temperaturen die ersten Besucher und Anwohner sitzen. Bei einem Blick nach oben lässt die Burgruine auf dem Berg der Stadt jedoch bereits erahnen, dass Sagunto nicht nur eine hübsche Wohngegend ist.
Die Geschichte des Orts ist nämlich ziemlich beeindruckend. Bereits im 5. Jahrhundert vor Christus ließen sich in der Region die Iberer nieder, später kamen die Römer, im Mittelalter prägten Mauren, Juden und Christen die Stadt. Dieser Mix der Kulturen findet sich auch heute noch im Stadtbild Saguntos wieder und der Besucher kann bei einem Spaziergang durch die Stadt eine kleine Zeitreise in die verschiedenen Epochen wagen. Als Startpunkt für einen Besuch bietet sich die Altstadt mit der Plaza Mayor an, die direkt im Zentrum liegt. Die kleine Plaza wurde schon zu Zeiten der Römer als öffentlicher Platz genutzt und galt während des Mittelalters als das Zentrum des saguntinischen Lebens, da hier die Wochenmärkte stattfanden. Die Häuser rund um die Plaza sind mit Säulen und Torbögen geschmückt, die an diese Vergangenheit erinnern.
Eine Altstadt mit Charme
Auf dem Platz befindet sich außerdem die Kirche Santa María. Zur Zeit der Mauren stand an dieser Stelle eine Moschee, die später durch die Kirche ersetzt wurde, welche seit dem 18. Jahrhundert in der Stadtmitte thront. Nur einige Meter hinter der Kirche befindet sich in einer kleinen Gasse die Casa dels Berenguer, ein gotischer Palast, in dem sich heute ein Infozentrum befindet. Hier stehen auch die Reste der Mauer des sogenannten Diana-Tempels.
Die mittlerweile als Nationaldenkmal ausgezeichnete Mauer gilt als das einzige Gebäude, das während der Belagerung der Stadt durch Hannibal vor der Zerstörung gerettet wurde. Wer von der Plaza Mayor in die Calle del Castillo abbiegt, kommt durch die schmalen Altstadtgassen mit ihren hellen Häusern in Richtung des Judenviertels, das mit seinen hübschen Sträßchen zum Flanieren einlädt. Auf dem Weg zu dem Stadtviertel spazieren Besucher außerdem an dem historischen Museum vorbei, in dem archäologische Funde aus der Stadt bestaunt werden können.
Den Eingang zum Judenviertel bildet der Torbogen „portalet de la judería“, der im Mittelalter das Judenviertel, deren Einwohner im Zuge der Reconquista vertrieben wurden, vom Rest der Stadt abgrenzte. Nach einem Spaziergang durch die engen Gassen des Viertels und einer kurzen Stärkung in einer der Bars oder Restaurants, von denen sich in der Altstadt zahlreiche finden lassen, kommt der Besucher über die Calle del Castillo den Burgberg hinauf. Bevor diese erreicht wird, liegt auf