Costa del Sol Nachrichten

Mitten in der Geschichte

Sagunto beherbergt­e die verschiede­nsten Kulturen und Religionen – Römische Kulturwoch­e erinnert an die Vergangenh­eit

- Kristina Pfahl Sagunto

Die Stadt Sagunto im Norden von Valencia hat alles, was eine typische spanische Kleinstadt eben so braucht: schmale Gassen, ein Marktplatz mit Kirche, gut besuchte Bars und Restaurant­s, vor denen bei steigenden Temperatur­en die ersten Besucher und Anwohner sitzen. Bei einem Blick nach oben lässt die Burgruine auf dem Berg der Stadt jedoch bereits erahnen, dass Sagunto nicht nur eine hübsche Wohngegend ist.

Die Geschichte des Orts ist nämlich ziemlich beeindruck­end. Bereits im 5. Jahrhunder­t vor Christus ließen sich in der Region die Iberer nieder, später kamen die Römer, im Mittelalte­r prägten Mauren, Juden und Christen die Stadt. Dieser Mix der Kulturen findet sich auch heute noch im Stadtbild Saguntos wieder und der Besucher kann bei einem Spaziergan­g durch die Stadt eine kleine Zeitreise in die verschiede­nen Epochen wagen. Als Startpunkt für einen Besuch bietet sich die Altstadt mit der Plaza Mayor an, die direkt im Zentrum liegt. Die kleine Plaza wurde schon zu Zeiten der Römer als öffentlich­er Platz genutzt und galt während des Mittelalte­rs als das Zentrum des saguntinis­chen Lebens, da hier die Wochenmärk­te stattfande­n. Die Häuser rund um die Plaza sind mit Säulen und Torbögen geschmückt, die an diese Vergangenh­eit erinnern.

Eine Altstadt mit Charme

Auf dem Platz befindet sich außerdem die Kirche Santa María. Zur Zeit der Mauren stand an dieser Stelle eine Moschee, die später durch die Kirche ersetzt wurde, welche seit dem 18. Jahrhunder­t in der Stadtmitte thront. Nur einige Meter hinter der Kirche befindet sich in einer kleinen Gasse die Casa dels Berenguer, ein gotischer Palast, in dem sich heute ein Infozentru­m befindet. Hier stehen auch die Reste der Mauer des sogenannte­n Diana-Tempels.

Die mittlerwei­le als Nationalde­nkmal ausgezeich­nete Mauer gilt als das einzige Gebäude, das während der Belagerung der Stadt durch Hannibal vor der Zerstörung gerettet wurde. Wer von der Plaza Mayor in die Calle del Castillo abbiegt, kommt durch die schmalen Altstadtga­ssen mit ihren hellen Häusern in Richtung des Judenviert­els, das mit seinen hübschen Sträßchen zum Flanieren einlädt. Auf dem Weg zu dem Stadtviert­el spazieren Besucher außerdem an dem historisch­en Museum vorbei, in dem archäologi­sche Funde aus der Stadt bestaunt werden können.

Den Eingang zum Judenviert­el bildet der Torbogen „portalet de la judería“, der im Mittelalte­r das Judenviert­el, deren Einwohner im Zuge der Reconquist­a vertrieben wurden, vom Rest der Stadt abgrenzte. Nach einem Spaziergan­g durch die engen Gassen des Viertels und einer kurzen Stärkung in einer der Bars oder Restaurant­s, von denen sich in der Altstadt zahlreiche finden lassen, kommt der Besucher über die Calle del Castillo den Burgberg hinauf. Bevor diese erreicht wird, liegt auf

 ?? Fotos: Kristina Pfahl/Alex Novo ?? Kleine Stadt mit großer Geschichte: Schon vor über 2.000 Jahren siedelten sich in Sagunto die ersten Völker an.
Fotos: Kristina Pfahl/Alex Novo Kleine Stadt mit großer Geschichte: Schon vor über 2.000 Jahren siedelten sich in Sagunto die ersten Völker an.
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Typisch spanisch: Die Kirche Santa María auf der Plaza Mayor.

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