Hommage an einen Zwerg
Deutscher Künstler stellt seine Bilder aus dem Weltall in Almerías Sternwarte aus
Gergal – sg. „Pluto hat es mir angetan“, sagt der deutsche Künstler Horst Allert aus Níjar. „Er hat mir auch leid getan.“Pluto ist quasi in die zweite Planeten-Liga abgestiegen. 2006 entzog ihm die Internationale Astronomische Union den Planetenstatus, weil er schlicht zu klein ist. Seine Oberfläche entspricht ungefähr der Größe von Südamerika. Deshalb ist er aber nicht weniger faszinierend.
Horst Allert hat den kleinen Himmelskörper mit Acryl auf die Leinwand gebracht. Als Vorlage diente ihm eine spektakuläre Aufnahme des neuen James-WebbWeltraumteleskops. „Das Teleskop liefert brillante Bilder mit einer unglaublichen Qualität“, schwärmt Horst Allert.
Supernovas auf der Leinwand
Seinen „Pluto“und weitere 15 Werke aus dem All stellt er ab dem 4. Mai für drei Monate in der
Sternwarte Calar Alto bei Gergal aus. Zu sehen ist das Universum in schillernden Farben. Neben Pluto bringt Horst Allert auch so genannte Supernovas auf die Leinwand. Dabei endet das Leben eines
Horst Allert zeichnet den Pluto.
Hubble-Weltraum-Teleskop, dem Vorgänger, der nun ungenutzt durch das Weltall fliegt.
Bei seiner letzten Ausstellung auf der Sternwarte vergangenes Jahr erlebte er eine Überraschung. „Ein Besucher, der mit seiner Familie aus Jaén gekommen war, hatte sich in ein ein Meter mal 1,20 Meter großes Werk verliebt“, erzählt Horst Allert. Das Bild sei wie geschaffen für die Eingangshalle in seinem Haus in Jaén, meinte er und kaufte die Supernova.
Ausstellung und Besichtigung
Wer die Ausstellung im Oberservatorium in Almería besucht erfährt auch etwas über Horst Allert, der 50 Jahre lang als Maskenbildner für Fernseh- und Kinofilme arbeitete, Schauspieler und Opernsänger schminkte und ihr Haar frisierte. Der Besuch der Ausstellung ist mit einer Führung durch die Sternwarte verbunden. Das Observatorium, das als das größte Europas gilt und über professionelle Teleskope mit einer Öffnung von bis zu 3,5 Metern verfügt, wird vom andalusischen Institut für Astrophysik und dem Max-PlanckInstitut für Astronomie in Heidelberg betrieben.
Angeboten werden verschiedene Touren. Eine zweistündige Besichtigung tagsüber kostet zwölf Euro, eine drei Stunden dauernde Beobachtung des Nachthimmels durch verschiedene Teleskope 40 Euro und ein fünfstündiger nächtlicher Besuch auf der Sternwarte mit dem Blick durch ein professionelles Teleskop 25 Euro.
Info und Tickets unter www.azimuthspain.com