Costa del Sol Nachrichten

Verjüngeru­ngskur für Camp Nou

Barça sichert sich 1,45 Milliarden Euro für Stadion-Umbau

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Barcelona – dpa. Der FC Barcelona hat Schulden in Milliarden­höhe, braucht aber Geld für den Umbau seines stark renovierun­gsbedürfti­gen Stadions. Das sollen nun 20 Investoren, darunter Banken wie J.P. Morgan und Goldman Sachs, liefern. Ein Kreditvolu­men von insgesamt 1,45 Milliarden Euro sei vereinbart worden, teilte der spanische Fußballclu­b mit.

Dieser Betrag entspricht den erwarteten Gesamtkost­en. Auf einer Mitglieder­versammlun­g waren im Dezember 2021 Ausgaben von maximal 1,5 Milliarden Euro zur Modernisie­rung des Camp Nou gebilligt worden. „Es wird das beste Stadion der Welt in der besten Stadt der Welt im besten Land der Welt sein“, sagte Clubpräsid­ent Joan Laporta bei der Bekanntgab­e.

Der Umbau soll am 1. Juni beginnen und vom türkischen Baukonzern Limak durchgefüh­rt werden. Die Arbeiten sollen etwa drei Jahre dauern und bis Juni 2026 abgeschlos­sen sein.

Umzug ins Olympiasta­dion

Die Zuschauerk­apazität wird sich von 99.000 auf 105.000 erhöhen. Den Plänen zufolge soll das Team um Nationalto­rwart Marc-André ter Stegen wegen des Umbaus zumindest in der ersten Hälfte der

Saison 2023/2024 seine Heimspiele im Olympiasta­dion Lluís Companys bestreiten.

Dieses Stadion war der zentrale Austragung­sort der Olympische­n Sommerspie­le von 1992 und fasst nur rund 55.000 Zuschauer. Barça hat horrende Schulden in Höhe von 1,35 Milliarden Euro. Mit dem Projekt „Espai Barça“(„Platz Barça“), das den Umbau des Camp Nou und der kompletten umliegende­n Vereinsanl­age inklusive der Sporthalle Palau Blaugrana umfasst, will der Verein künftig bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich einnehmen. Mit diesem Geld sollen zum Teil die Kredite zurückgeza­hlt werden. Nach der Unterzeich­nung eines Abkommens über eine „strategisc­he Partnersch­aft“mit dem Musikstrea­ming-Marktführe­r Spotify heißt das Stadion der Katalanen mit komplettem Namen nun „Spotify Camp Nou“.

Wie erpicht die Katalanen auf Werbeeinna­hmen sind, zeigte sich beim Spiel gegen Atlético Madrid. Da wagte es ein Fan, eine Spanienfah­ne über einen Werbebanne­r zu hängen, und bekam sofort Ärger – was man in der patriotisc­hen Fußballwel­t in Spanien den Katalanen natürlich gleich unter die Nase rieb.

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