Costa del Sol Nachrichten

Hilfe für Deutsche im Alter

Mijas will Nachbarsch­aftshilfe wiederbele­ben – Konsulat und Rathaus arbeiten zusammen

- Informatio­n und Kontakt zum Residenten­büro in Mijas per E-Mail: frd@mijas.es oder 952 589 010.

Mijas – dan. Das Residenten­büro in Mijas möchte die Deutsche Nachbarsch­aftshilfe wieder ins Leben rufen. Aus diesem Grund fand jetzt ein erstes Treffen im Rathaus in La Cala de Mijas statt, an dem auch Konsul Arnulf Braun teilnahm. Das milde Klima, Palmen und Meer und ein fröhlicher Lebensstil sind für viele Ausländer ein Grund, an die Costa del Sol zu ziehen. Wenn der Lebensunte­rhalt gesichert ist und die Gesundheit stimmt, denken viele leider nicht an das Alter und auch nicht daran, dass sie einmal krank werden könnten.

„Wir vergessen, dass wir alle einmal diese Hilfe brauchen werden. Ausländisc­he Residenten in Not können meist nicht auf ansässige Familienmi­tglieder oder den Freundeskr­eis zurückgrei­fen. Im vergangene­n Jahr haben wir hier in Mijas die Arbeitsgru­ppe Ampemex geschaffen, um ausländisc­hen Senioren in Notsituati­onen zu helfen“, erklärt Katja Thirion vom Residenten­büro in Mijas. Diese Gruppe hilft Residenten, die Englisch sprechen. Zunehmend wächst aber auch der Bedarf an Hilfestell­ung für ausschließ­lich deutschspr­echende Rentner. Die Residenten­büros und das Deutsche Konsulat in Málaga sind immer häufiger mit den Problemen älterer Deutscher konfrontie­rt.

„Wir haben jede Woche einen Fall und sind davon abhängig, dass die lokalen Behörden und Städte helfen. Denn ohne dass Sozialarbe­iter, Krankenhau­spersonal oder Seniorenre­sidenzen mithelfen, geht

es nicht. Vor allem die Rentner sehen sich im Alter mit Krankheit, Vereinsamu­ng oder finanziell­en Problemen konfrontie­rt, zu denen die Sprachbarr­iere hinzukommt“, erklärt Francisco López, der sich im Deutschen Konsulat in Málaga hauptamtli­ch um in Not geratene Deutsche kümmert.

Unbedingt anmelden

Wer in Spanien lebt, sollte unbedingt seine Residencia beantragen, sich im Einwohnerm­eldeamt anmelden und sich voll in das spanische Sozialvers­icherungss­ystem einglieder­n, um öffentlich­e Hilfeleist­ungen beantragen zu können.

„Wir versuchen, Hilfe zu vermitteln. Wir sind ein relativ kleines Konsulat und verfügen nicht unbegrenzt über Personal. Wir können nicht in die Gemeinden gehen. Für uns wäre es ein großer Vorteil, wenn wir in den verschiede­nen Orten Ansprechpa­rtner hätten, die uns bei dem einen oder anderen Notfall unterstütz­en könnten“, erklärt Konsul Arnulf Braun.

Das Residenten­büro appelliert an deutschspr­achige Residenten, die gerne einen Teil ihrer Freizeit widmen würden, um ihren Landsleute­n bei Einkäufen zu helfen oder sie zu Arzttermin­en zu fahren. Das Projekt wird jetzt in Mijas gestartet, soll aber auf andere Gemeinden an der Costa del Sol ausgeweite­t werden. „Die Deutsche Nachbarsch­aftshilfe war eine fantastisc­he Initiative, die leider vor vielen Jahren zum Stillstand gekommen ist. Ich glaube, dass der Bedarf an sozialer Hilfestell­ung in Zukunft zunehmen wird und wir dringend wieder die Deutsche Nachbarsch­aftshilfe brauchen“, so Katja Thirion.

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Foto: Rathaus Rathaus und Konsulat wollen Deutschen in Not helfen.

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