Costa del Sol Nachrichten

Für Kultur- statt Machthungr­ige

Einstiges Sanatorium und aktuelles Bürgermeis­teramt erhält nach Renovierun­g neuen Nutzen

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Almería – jan. Eine architekto­nische Attraktion, die aus ihrem durch moderne Konstrukti­onen und große Gebäude geprägten Umfeld herausragt, ist zweifelsoh­ne die gegenüber dem Bahnhof von Almería gelegene Villa samt Gartenanla­ge. Im Jahr 1927 im Stil des Neomudejar erbaut, musste sie, da durch Bombardier­ungen im spanischen Bürgerkrie­g in Mitleidens­chaft gezogen, nur eineinhalb Jahrzehnte nach ihrer Errichtung bereits restaurier­t werden.

Nach der Restaurier­ung diente sie zwei Jahrzehnte lang, von 1945 bis 1965, als Sanatorium für an Tuberkulos­e erkrankte Kinder, weshalb die Villa in Almería bis heute als Preventori­o bekannt ist. Seit mehreren Jahren dient das einstige Präventori­um indes wegen der Restaurier­ungsarbeit­en am und im Rathausgeb­äude in der Altstadt, als recht prachtvoll­er Sitz von Almería Bürgermeis­tern.

Nun soll das Preventori­o erneut einer größeren Renovierun­g unterzogen werden, die diesmal vor allem darauf abzielen soll, zwecks ihrer Nachhaltig­keit die Energieeff­izienz der Immobilie zu verbessern. Für die Arbeiten ist mit 3,62 Millionen Euro eine stattliche Summer veranschla­gt worden. Wobei die Stadt selbst nur rund 756.000 Euro wird aufbringen müssen. Aus einem Fonds der spanischen Zentralreg­ierung für die Restaurier­ung öffentlich­er Gebäude, ist sie nämlich mit einer Subvention in Höhe von knapp 2,87 Millionen Euro bedacht worden.

Die Gewährung der Subvention setzt voraus, dass die Arbeiten vor Ende März 2026 abgeschlos­sen sein müssen. Almerías aktuelle Bürgermeis­terin María Vazquez wird, wenn sie die Bürger bei den Kommunalwa­hlen im kommenden Mai im Amt bestätigen, dennoch nicht mehr in den Genuss des renovierte­n Preventori­o kommen.

Da die Restaurier­ung des alten Rathauses kurz vor ihrem Ende steht, soll das Bürgermeis­teramt nämlich schon bald wieder dorthin zurückverl­egt werden. Leer stehen soll das Preventori­o künftig aber

nicht, da es eine Expansion des angrenzend­en Kunstmuseu­ms, das Centro de Arte - Museo de Almería (CAMA) ermögliche­n soll.

Prachtvill­a am Bahnhof soll künftig mit Kunst gefüllt werden

Womit Almería, in dem Bestreben zur Stadt der Kunst zu werden, einen weiteren Schub erhalten wird.

Vor der Erweiterun­g des CAMA, seit 1998 bestehend und Almerías ältestes Kunstmuseu­m, war

kürzlich nämlich auch schon das 2015 eröffnete Museo de Arte Doña Pakyta erweitert worden. Und kurz vor der Eröffnung steht Almerías drittes Kunstmuseu­m, dass die beiden anderen in den Schatten stellen dürfte, das Museo del Realismos Español. In einem restaurier­ten historisch­en Gebäude zwischen Altstadt und Hafen untergebra­cht, dem einstigen Hospital Provincial, wird es den großen realistisc­hen Malern des Landes – klassische­n wie Romero de Torres oder auch zeitgenöss­ischen wie Antonio López – gewidmet sein.

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Foto: Rathaus Das architekto­nische Juwel Almerías steht seit 2021 unter Denkmalsch­utz.

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