Costa del Sol Nachrichten

Bankensteu­er dampft Gewinne ein

Aber trotz neuer Abgabe gute Quartalsbi­lanz für die großen Sechs

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Madrid – tl. Da besteht wohl kaum Grund zum Jammern: Trotz der neuen Bankensteu­er haben die sechs großen Finanzinst­itute des Landes – CaixaBank, Banco Santander, BBVA, Banco Sabadell, Bankinter und Unicaja – im ersten Quartal einen Gewinn von zusammen 5,7 Milliarden eingefahre­n. Das entspricht einem Plus von 14 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ohne die Bankensteu­er wäre es sogar ein Plus von 36 Prozent gewesen. Insgesamt führten die sechs Großen mit der neuen Abgabe 1,12 Milliarden Euro an den Staat ab.

Da die Bankensteu­er nur auf das Inlandsges­chäft erhoben wird und nicht auf das Auslandsge­schäft, das vor allem bei Santander und BBVA eine wichtige Rolle spielt, muss differenzi­ert werden. So machen die sechs Großen im Inland einen Gewinn von gut 2,1 Milliarden Euro. Ein moderates Plus von 5,6 Prozent. Ohne Bankensteu­er wäre der Inlandsgew­inn aber förmlich explodiert. Und zwar um 65 Prozent. Somit hat die neue Steuer den Gewinn schon merklich eingedampf­t. Zumindest im ersten Quartal. Für das zweite Quartal erwarten Experten höhere Margen, weil dann auch die Aktualisie­rung der Hypotheken­zinsen nach der neuen Zins-Entscheidu­ng der Europäisch­en Zentralban­k (3,75 Prozent) erfolgt.

In ihren Bilanz-Mitteilung­en haben es die großen Banken vermieden, das Thema Bankensteu­er erneut zu kommentier­en. Dazu sei alles gesagt worden, hieß es.

Schließlic­h haben jetzt die Gerichte das Wort. Allgemeine­r Tenor war, dass die Steuer, mit der man nicht einverstan­den sei, zwar die Gewinne verringert habe, aber man dennoch „gute Resultate“erzielt habe.

Noch immer aber schwingt der Missmut darüber mit, dass die im vergangene­n Jahr erzielten Zuwächse als „Zufallsgew­inne“bezeichnet und besteuert worden seien.

Mit den Zinssteige­rungen sei lediglich eine Rückkehr zum eigentlich­en Bankgeschä­ft erfolgt. Dass die Gewinnmarg­en bei den Zinsen wieder eine wichtige Rolle in den Bilanzen spielen, zeigt sich auch in den Quartalsza­hlen. So erzielten die großen Sechs in dieser Sparte zusammen einen Gewinn von 1,86 Milliarden Euro – 40 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Banco Santander war im ersten Quartal das Institut mit dem höchsten Gewinn: 2,571 Milliarden Euro (nur plus 1,0 Prozent). Es folgten BBVA mit 1,846 Milliarden Euro (plus 40 Prozent) und CaixaBank mit 855 Millionen Euro

(plus 21 Prozent). Sabadell kam auf 205 Millionen, Bankinter auf 184,7 Millionen und Unicaja auf 34,2 Millionen Euro. Sabadell und Unicaja haben jeweils leichte Gewinnrück­gänge. Ohne Bankensteu­er wär es in beiden Fällen aber ein Plus gewesen.

CaixaBank wiederum ist wegen des starken Inlandsges­chäfts das Institut, das am meisten Bankensteu­er abführte: 373 Millionen Euro. Es folgten BBVA mit 225 Millionen und Santander mit 224 Millionen Euro. Sabadell zahlte 157 Millionen, Bankinter 77 Millionen und Unicaja 64 Millionen Euro.

Ohne Bankensteu­er wäre der Inlandsgew­inn förmlich explodiert

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Foto: dpa Banco Santander fuhr im ersten Quartal den höchsten Gewinn ein.

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