Costa del Sol Nachrichten

Hundert Jahre ohne Sorolla

Ausstellun­gen in Valencia erinnern dieses Jahr an den berühmten Künstler

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Valencia – kp. Seine Bilder, die das Leben am Mittelmeer zu seiner Zeit widerspieg­eln und denen Joaquín Sorolla den Spitznamen „Meister des Lichts“zu verdanken hat, zeigen das einzigarti­ge Talent des Künstlers, Momente einzufange­n und auf die Leinwand zu bringen. Zu Ehren des 100. Todesjahre­s des wohl bekanntest­en valenciani­schen Malers feiert seine Heimatstad­t Valencia – beziehungs­weise ganz Spanien – Sorollas Bilder. In Valencia werden im Laufe des Jahres verschiede­ne temporäre Ausstellun­gen zu sehen sein, die an die Kunst und das Leben des Malers erinnern.

Geboren wurde der Künstler 1863 in einem Haus mitten in der Altstadt Valencias und er wuchs nach dem Tod seiner Eltern durch eine Cholera-Pandemie zusammen mit seiner Schwester bei seiner Tante und ihrem Mann auf. Obwohl Sorolla eigentlich in der Werkstatt seines Onkels als Schlosser helfen sollte, wurde sein Interesse an der Kunst früh deutlich und er durfte an der Real Academia de las Bellas Artes in Valencia studieren. Die ersten Begegnunge­n Sorollas mit der Kunst können im Museum de Bellas Artes in der Exposition „Sorolla Orígenes“bewundert werden.

Vom Schüler zum Meister

Bei den rund 70 Werken der Ausstellun­g handelt es sich um Portraits von Freunden und Familie sowie Landschaft­sbilder und Zeichnunge­n, die in seinen ersten Künstlerja­hren entstanden sind. Ebenso werden in den Werken die Einflüsse anderer spanischer Künstler wie Ribera und Velázquez deutlich, die Joaquín Sorolla begeistert­en und die er während seiner Ausbildung häufig kopierte. In seiner ersten regionalen Ausstellun­g in Valencia in 1883 – aus der man in der aktuellen Ausstellun­g vier Bilder bestaunen kann – erzielte der Künstler erste Erfolge.

Seine Ausbildung führte ihn weiter in die ewige Stadt, denn Joaquín Sorolla gewann bei einem Wettbewerb mit dem historisch­en Kunstwerk „El grito al Palleter“

ein Stipendium nach Rom. Diese sehr wichtige Etappe in Sorollas Leben wird derzeit durch die temporäre Ausstellun­g „Sorolla in Roma“in Valencia mit rund 30 Bildern in Erinnerung gerufen.

Der Aufenthalt in Italien kann als Startschus­s für Sorollas Karriere gewertet werden. Er experiment­ierte während dieser Zeit nicht nur mit verschiede­nen Techniken und Stilen, wie in der Ausstellun­g in Valencia festgehalt­en wird, sondern knüpfte auch Kontakte zu anderen Künstlern, bereiste Italien und Frankreich und lernte von bekannten Malern wie Pradilla.

Zurück in Spanien folgten weitere Auszeichnu­ngen und er schaffte mit dem Preis des Grand Prix der Weltausste­llung in Paris und der Ehrenmedai­lle des Museums für Schöne Künste in Madrid seinen Durchbruch. Von nun an arbeitete Sorolla intensiv an seinen Kunstwerke­n und durfte bis zu seinem Tod 1923 in den wichtigste­n Museen in Europa und Amerika ausstellen, wobei besonders die Serie „Visionen von Spanien“für die Hispanic Society in New York als sein Meisterwer­k gilt. Leider verstarb der Maler noch bevor die Ausstellun­g eröffnet werden konnte.

Sorolla und Valencia

Neben Werken anderer Künstler können in einer Ausstellun­g im Palacio de Comunicaci­ones in Valencia einige Meisterwer­ke Sorollas aus der Kollektion der Familie Lladró betrachtet werden. Eines davon ist das Bild der „valenciani­schen Arbeiterin“(links) – auch als Mona Lisa Sorollas bezeichnet –, das eine Frau in regionaler Tracht zeigt.

Elemente aus seiner Heimat am Mittelmeer lassen sich auch in dem imposanten Gemälde „Yo soy la pan de la vida“finden, welches in der Ausstellun­g hängt und mit der Figur Christi ein religiöses Element aufweist. Das Boot, auf dem dieser steht, und die Fischer, die dieses umrunden, erinnern an den Strand Valencias, der als eines der wohl bekanntest­en Motive seiner Kunst in vielen seiner Werke zu sehen ist.

Damit jedoch nicht genug: Wer eine andere Seite des Meisters des Lichts sehen will, dem sei die Ausstellun­g „Sorolla en negro“der Fundación Bancaja ans Herz gelegt, bei der die Farbe schwarz in den Werken Sorollas im Fokus steht. Ebenso werden im Laufe des Jahres zwei besondere Ausstellun­gen nach Valencia kommen: „Sorolla, una nueva dimensión“wird ab dem 15. Juni Bilder Sorollas in digitalem Format präsentier­en und die Exposition „Sorolla a través de la luz“zeigt den Besuchern ab Oktober nicht nur originale Bilder, sondern ermöglicht ihnen auch, mit virtuellen Projektion­en in die Welt Sorollas einzutauch­en.

Ausstellun­gen in Valencia: „Sorolla Orígenes“im Museo de las Bellas Artes (Di.So. 10-20 Uhr, gratis) bis 11. Juni.

„De la foscor a la llum“im Palcio de las Comunicaci­ones (Mo.-So. 10-20 Uhr, gratis) bis 11. Juni. „Sorolla a Roma“im Palau de Scala auf der Plaza Manises (Sa.-So. 10-14 und 16-20 Uhr) bis 2. Juli. „Sorolla en negro“in der Fundación Bancaja (Di.-So. 10-14 und 16-20 Uhr, 7 Euro) bis 10. September.

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Sorollas Heimat Valencia spiegelt sich in vielen seiner Bilder wider.
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Fotos: Marcela Paredes/Kristina Pfahl „Sorolla Orígenes“zeigt die Anfänge des Künstlers.

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