Was für feine Früchtchen!
Erdbeeren – rot und sinnlich sind sie süß oder salzig ein Genuss
red. Wer erinnert sich nicht an das erotische Mahl in dem Film 91/2 Wochen mit Kim Basinger und Mickey Rourke – oder etwa an die verlockenden Erdbeerfelder in dem Song der Beatles, „Strawberry Fields Forever“? Die roten Früchtchen – die ersten Funde der Erdbeere stammen übrigens aus der Steinzeit – haben schon immer alle Sinne verführt.
Mit den „sinnlichen“Früchten beginnt stets der Frühling, traditionell sind sie auch die süßesten der Jahreszeit – vor allem wenn sie zu köstlichen Desserts verarbeitet werden. Unwiderstehlich ist da die klassische Kombination mit geschlagener Sahne. Doch außer in Konfitüren, Marmeladen und Kuchen machen sie sich auch großartig in der Pfanne, in ein bisschen Butter gebraten, gewürzt mit Pfeffer und Salz. Und um das Ganze abzurunden, kann man sie noch mit Wodka flambieren.
Innovative Köche ersinnen neue Rezepte und empfehlen beispielsweise, das klassische Tomatenbrot, „pan y tomate“einmal mit Erdbeeren zu probieren – mit einem Schuss bestem Olivenöl beträufelt und ein paar Körnchen Meersalz bestreut. Doch ob traditionell oder modern, am romantischsten sind die verführerischen Früchte, wenn man sie begleitet von einem spritzigen Glas Cava serviert – und natürlich in der gewünschten Gesellschaft.
Sensibel und duftend
Ob große fresones oder kleinere fresas – Erdbeeren sind nur kurz haltbar und reagieren auf Druck sehr sensibel. Deshalb lange Transportwege und Lagerung vermeiden und Erdbeeren aus der eigenen Region kaufen, und zwar nur so viele, wie man in zwei Tagen auch verbrauchen will – länger sollte man sie nicht im Kühlschrank aufbewahren.
Beim Einkauf geht es der Nase nach. Reife Früchte verströmen einen intensiven Duft. Eher kleinere
Exemplare von gleichmäßigem, leuchtenden Rot auswählen. Saftige grüne Kelchblätter ohne gelbe Ränder signalisieren absolute Frische. Und Obacht bei abgepackten Erdbeeren! Zu gerne finden sich angeschimmelte oder matschige Beeren am Boden der Plastikschale.
Zu Hause sollte man sie sofort auspacken und ausgebreitet in einer flachen Schale – gern aus Karton – im weniger kalten Teil des Kühlschranks aufbewahren. Gewaschen werden Erdbeeren erst kurz vor Gebrauch. So wie sie sind, mit Stumpf und Stiel, in einem Sieb in kaltes Wasser tauchen, nicht dem harten Wasserstrahl aus dem Hahn aussetzen. Danach trockentupfen. Nun können die Früchte geputzt und weiterverarbeitet werden. Auch gezuckert wird kurz vor dem Verzehr, damit die Erdbeeren nicht zu viel Saft verlieren und unansehnlich werden.
Rotes Aspirin
Gut zu wissen in dieser wechselhaften Jahreszeit, dass Erdbeeren auch ein wirksames Mittel gegen allerlei Krankheiten sind. Rotes
Aspirin werden sie genannt wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften. Erdbeeren besitzen mehr Vitamin C als die meisten anderen Früchte. Und mit viel Kalium wirken sie entwässernd, ihre Ballaststoffe bringen die Verdauung auf Trab, ein probates Mittel also auch gegen den Winterspeck.
Scampi mit Erdbeeren
Als Vorspeise für 4 Pers.: je nach Größe vier bis sechs Artischocken (alcachofas), etwas Zitronensaft, 6 Scampi (cigalas) oder Garnelen (gambas) pro Person, 12 große aromatische Erdbeeren (fresones oder fresas), Nuss- oder neutrales Öl (aceite de nueces, de avellanas oder vegetal), Butter, Salz, Pfeffer oder Chilipulver (cayena, Vorsicht: sehr scharf), Erdbeer-, Himbeeroder Balsamessig
Für den Erdbeeressig drei klein geschnittene Erdbeeren in ein Marmeladenglas geben, einen Schluck Weißwein dazu und einfachen weißen Essig (vinagre), wenn der zu sauer ist, ein bisschen Zucker zufügen. Zwei bis drei Wochen stehen lassen.
Stiel und alle Blätter der Artischocken abmachen, damit nur der Boden übrig bleibt, und in Zitronenwasser legen, damit sie sich nicht verfärben.
Die inzwischen in „Tortenstückchen“geschnittenen Artischockenböden sowie die mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer oder auch Cayenne gewürzten Scampi bzw. Gambas in Öl und einem Stückchen Butter anbraten. Kurz bevor sie gar sind – je nach Größe dauert das drei bis vier Minuten –, die geviertelten Erdbeeren dazugeben, aber nur so lange, dass sie warm sind und Geschmack annehmen – und ihren natürlich abgeben. Mit ein paar Tropfen mildem Erdbeer- oder Himbeeressig oder auch Balsamico ablöschen.
Hat man den Erdbeeressig wie beschrieben selbst angesetzt, den Inhalt des Gläschens mit dem Mixstab grob zerkleinern und die Scampi oder Garnelen damit beträufeln. Jetzt könnte man noch ein Stückchen Butter oder ein Löffelchen Sahne drangeben und frische Kräuter wie etwa Koriander (cilantro) oder Bärlauch (ajo de oso), wenn man ihn denn findet. Dazu gibt’s Baguette, das reicht.
Erdbeerparfait
Zutaten: 400 g Erdbeeren, 1/2 l Sahne, 4 Eigelb, 250 g Zucker, 2 EL Kirschwasser; Sauce: 150 g Erdbeeren, Weißwein, Zucker, Zitronensaft, Kirschwasser
Erdbeeren waschen, putzen, im Mixer pürieren. Durch ein Sieb streichen. Eigelb cremig schlagen. Zucker zufügen und weiter rühren, bis er sich ganz aufgelöst hat und das Eigelb zur hellen, dicken Creme geworden ist. Das Kirschwasser zugießen.
Eiermasse mit den pürierten Erdbeeren mischen. Geschlagene Sahne unterheben. In eine geeignete Form füllen und über Nacht ins Gefrierfach stellen. Wenn es zu hart ist, kommt das Parfait am nächsten Tag rechtzeitig vor dem Verzehr ins Gemüsefach.
Lecker dazu wäre ein Sößchen. Also schneiden wir noch einmal 150 Gramm Erdbeeren klein und kochen sie in etwas Weißwein zum dicken Kompott, drücken das Ganze durch ein Sieb und schmecken mit Zucker und ordentlich Zitronensaft ab. Bis zur sirupähnlichen Konsistenz einkochen. Nach Belieben noch einen Schuss Kirschwasser drangeben.
Erdbeer-Nuss-Törtchen
Teig für 8 Förmchen à 8 cm Ø: 125 Butter, 30 g Puderzucker (azúcar glas), 1 Eigelb, 2 EL flüssige Sahne (nata liquida), 145 g Mehl (harina), 30 g Haselnüsse (avellanas) oder Mandeln (almendras) Weiterhin: Mehl zum Ausrollen, Hülsenfrüchte zum Blindbacken, 25 g Nussmischung, 25 g Zucker, 8 bis 12 große Erdbeeren (fresones), Puderzucker zum Bestreuen, Backpapier
Creme: 100 ml Milch, 100 ml Sahne, 3 Eigelb, 60 g Zucker, 20 g Maisstärke (Maizena), etwas Vanillearoma (vainilla)
Für den Teig Butter in Stückchen schneiden. Mit dem Puderzucker cremig schlagen. Eigelb und Sahne unterrühren. Das Mehl zufügen, rasch zum Teig verarbeiten. Platt drücken, in Klarsichtfolie wickeln und den Mürbeteig eine Stunde kühl stellen.
Mürbeteig auf bemehlter Arbeitsfläche zwei bis drei Millimeter dick ausrollen. Kreise von zehn bis zwölf Zentimeter Durchmesser ausstechen, in die Förmchen legen, einen Rand hochziehen und andrücken. Den Boden dicht einstechen. Mit Backpapier (zurechtgeschnitten) bedecken und mit Hülsenfrüchten beschweren. Eine halbe Stunde kühl stellen.
Ofen auf 180 Grad vorheizen. Die Tartelettes 15 Minuten vorbacken. Papier und Hülsenfrüchte entfernen, die Böden weitere fünf bis zehn Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Für die Creme Milch, Sahne, Eigelb, Zucker und Maizena vermischen und unter ständigem Rühren langsam erhitzen, bis die Masse dick wird. Vanille und Butter unterrühren, zugedeckt eine Stunde kühl stellen.
Die Nussmischung anrösten. Zucker darüberstreuen und hell karamellisieren lassen. Nüsse auf Backpapier abkühlen lassen und dann hacken.
Kurz vor dem Servieren Erdbeeren in Scheiben schneiden.
Mit ein bisschen Puderzucker bestäuben.
Creme auf die Mürbeteigböden streichen, Erdbeeren darauf verteilen. Mit den Nüssen bestreuen und mit Puderzucker bestäuben.
Erdbeer-Tiramisú
Für 4 bis 6 Pers.: eine längliche Form von 23 cm (entspricht rund 1,2 l), 500 g Erdbeeren (fresas), 1/2 Zitrone (limón), 8 EL Erdbeersauce (salsa de fresas), Zimt (canela), 250 g Mascarpone, 180 ml Sahne (nata para montar), 2 EL Zucker (azúcar), 100 g Löffelbiskuits (bizcochos)
Stielansatz der Erdbeeren entfernen, Früchte in Scheiben schneiden. Schale der Zitrone fein abreiben, Saft auspressen und zusammen mit drei Esslöffeln Erdbeersauce über die Früchte geben. Mit ein wenig Zimt abschmecken. Abgedeckt eine halbe Stunde kühl stellen.
Mascarpone glatt rühren. Sahne mit Zucker und Zitronenschale zufügen und alles zusammen auf niedrigster Stufe mit dem Handrührer luftig aufschlagen.
Eine Glasform so mit Klarsichtfolie auskleiden, dass diese über den Rand hinaus reicht. Mit einer Lage Löffelbiskuits auslegen.
Ein Drittel der Erdbeeren samt Saft draufgeben. Mit einem
Drittel der Creme bedecken. So weiterfahren, bis alles aufgebraucht ist. Mit Creme abschließen und der restlichen Erdbeersauce überziehen. Mindestens drei Stunden kühl stellen.
Schoko-Mousse mit Erdbeeren
Schokolade im Wasserbad zu schmelzen ist im Grunde keine schwierige Sache. Doch selten passen ein größerer Topf fürs Wasser und ein kleinerer für die Schokolade so gut ineinander, dass nichts schwankt und überschwappt. Da sollte man keine Experimente wagen. Ikea Spanien bietet zum Beispiel einen praktischen Stieltopf an, den man sicher einhängen kann.
125 g bittere Schokolade mit 70 % Prozent Kakaoanteil (chocolate negro), 1 Ei (huevo), 3 EL Milch (leche), 4 EL brauner Rum (ron negro), 1/4 l nicht zu fest geschlagene Sahne (nata montada zum Beispiel von President)
Das Ei mit der Milch im heißen Wasserbad aufschlagen wie ein Sabayon, die bekannte Weinschaumcreme. Die zuvor zerkleinerte Schokolade darin schmelzen lassen, das Ganze mit etwas Rum aromatisieren. Schokomasse auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Nun die leicht geschlagene Sahne unterheben, Masse in eine Schale fü÷llen und ein paar Stunden kühl stellen, damit die Schokoladenmousse etwas fester wird.
400 Gramm Erdbeeren in dünne Scheiben schneiden, mit Zucker und Zitronensaft marinieren.
Mit dem Eisportionierer Kugeln aus der Mousse stechen, zusammen mit den Erdbeeren auf Tellern anrichten.