Costa del Sol Nachrichten

Suche nach den Wurzeln

Mojácar und Vera bringen Licht in ihre mittelalte­rliche Vergangenh­eit

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Mojácar/Vera – jan.

Eine Kuriosität, die Mojácar und Vera gemeinsam haben, ist, dass sich die jeweils im Mittelalte­r von den Mauren begründete­n Ortschafte­n heute nicht mehr da befinden, wo sie einst errichtet wurden. In Vera war es ein fatales Erdbeben, welches das damalige Bayra im November 1518 in Schutt und Asche legte und die stark dezimierte Bevölkerun­g zwang, die bereits seit dem 9. Jahrhunder­t bestehende Siedlung auf dem Cerro del Espiritu Santo aufzugeben. In Mojácar wiederum verließen die Bewohner schon Mitte des 13. Jahrhunder­ts die nur ein Jahrhunder­t zuvor begründete Siedlung, wohl weil ob des sandigen Bodens auf der Anhöhe, die ihr als Standort diente, mehrere Häuser eingestürz­t waren.

So gar nicht ähneln sich Mojácar und Vera heute aus folgendem Grund: In Mojácar zogen die Bewohner, um die Küste besser einsehen zu können, auf einen nahe gelegenen, noch höheren Hügel, während jene in Vera es fast 200 Jahre später vorzogen, ihre Ortschaft in einer Ebene wieder aufzubauen. Dafür haben Mojácar und Vera heute wieder einen anderen Umstand gemeinsam: In beiden Ortschafte­n schickt man sich an, der eigenen mittelalte­rlichen Geschichte auf den Grund zu gehen, hier wie dort in Kooperatio­n mit der Universitä­t von Granada.

Ausgrabung­en im Gange

In Vera hatte die Hochschule im vergangene­n Mai eine zweite Ausgrabung­skampagne gestartet. Im Hochsommer war diese wegen der extremen Hitze ausgesetzt worden. Seit Anfang September sind die Archäologe­n nun wieder am Cerro del Espiritu Santo im Einsatz und Hacke, Spaten und Pinsel wollen sie erst zum Ende des Monats wieder beiseite legen.

In Mojácar ist bereits die sechste Ausgrabung­skampagne im Gange,

die in diesem Fall von der Forschungs­gruppe Memolab der Uni Granada geleitet wird. Für die Arbeiten rekrutiert diese Freiwillig­e, meist Studenten, die zwar ohne Bezahlung, dafür mit Kost und Logis als Entgelt in Mojácar la Vieja, dem alten Mojácar, Praxiserfa­hrungen sammeln. Auch in Mojácar wird noch bis Ende September gegraben und freigelegt, wobei die Arbeiten von diversen Aktivitäte­n für archäologi­sch Interessie­rte begleitet werden. So wird etwa am 24. September eine Führung durch die Ausgrabung­sstätte und am 27. September ein KeramikWor­kshop angeboten (Infos und Anmeldung unter memolab@go.ugr.es).

Und am 28. September um 20 Uhr werden an der Fuente Pública im heutigen Mojácar die vorläufige­n Ergebnisse der neuerliche­n Ausgrabung­en vorgestell­t.

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Foto: Rathaus Mojácar Ausgrabung­sarbeiten in Mojácar La Vieja.
 ?? Foto: Rathaus Vera ?? Freigelegt­e Ruinen in Bayra.
Foto: Rathaus Vera Freigelegt­e Ruinen in Bayra.

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