Costa del Sol Nachrichten

Diagnose Demenz: was Angehörige tun sollten

Der richtige Umgang mit der Erkrankung kann den Verlauf positiv beeinfluss­en – Worauf es dabei ankommt

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Berlin – dpa/tmn. Mama hat Demenz, wie können wir sie als Familie am besten unterstütz­en? Mit dem richtigen Umgang mit der Erkrankung kann man ihr Fortschrei­ten sogar herauszöge­rn, wie es vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) heißt. Doch was genau sollten Angehörige am besten tun? Das ZQP gibt diese Tipps: =Aktivitäte­n fördern: Ein Fotoalbum gestalten, ein Gesellscha­ftsspiel spielen, weiterhin zur Gymnastik gehen oder auch bloß das Geschirr spülen: Regelmäßig­e Aktivitäte­n helfen Menschen mit Demenz dabei, Selbststän­digkeit zu erhalten. Und sie fördern auch die kognitiven Fähigkeite­n, trainieren also das Gehirn.

Das Zentrum für Qualität in der Pflege rät Angehörige­n daher: Erkrankte motivieren und unterstütz­en, im Alltag aktiv zu bleiben. Konkret kann das heißen: Gemeinsam einen Wochenplan mit Aufgaben und Terminen zu erstellen oder etwas zu unternehme­n, zum Beispiel einen kleinen Ausflug. =Umgebung anpassen. Eine Umgebung, die man kennt, schenkt Sicherheit und Orientieru­ng: Das gilt für Menschen mit einer Demenz umso mehr.

Angehörige sollten daher darauf verzichten, Möbel in der Wohnung des oder der Erkrankten umzustelle­n. Wichtige Gegenständ­e

wie Brille, Telefon oder Geldbeutel sollten einen festen Platz haben, so ein Tipp des ZQP.

Damit sich Erkrankte in ihren vier Wänden nicht verirren oder verletzen, kann eine gute Beleuchtun­g helfen.

Und: Gefährlich­e Gegenständ­e wie Putzmittel, Feuerzeuge oder scharfe Messer gehören an einen sicheren Ort, in einen abschließb­aren

Schrank etwa. =Bedürfniss­e verstehen und berücksich­tigen. Starke Unruhe,

Aggressivi­tät, ständiges Rufen: Menschen mit einer Demenz zeigen manchmal Verhaltens­weisen,

die Angehörige herausford­ern. Das ZQP rät, den Ursachen für dieses Verhalten nachzugehe­n, also auf die Bedürfniss­e dahinter zu blicken.

Denn manchmal gibt es dafür relativ einfache Erklärunge­n: zum Beispiel ein starker Bewegungsd­rang, Langeweile oder auch Angst vor Dunkelheit – Schrauben, an denen sich drehen lässt.

Dafür ist wichtig, sich über die Erkrankung und ihre Symptome gut zu informiere­n. „Dies kann zu einer besseren Akzeptanz von krankheits­bedingten Veränderun­gen beitragen“, so Daniela Dulmann, ZQP-Pflegeexpe­rtin. Rat bekommen Angehörige zum Beispiel im Zuge einer Pflegebera­tung, bei Pflegefach­kräften oder bei Fachärztin­nen und -ärzten.

Regelmäßig­e Aktivitäte­n helfen Menschen mit Demenz

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Foto: Sven Hoppe/dpa Aktivitäte­n wie Gesellscha­ftsspiele fördern die kognitiven Fähigkeite­n.

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