Fußball mit Mätzchen und W-LAN
Gerard Piqués „King’s League“-Event macht Schlagzeilen in Málaga – aber keine sportlichen
Málaga – mar. Gerard Piqué, der Ex von Barça und Shakira, macht derzeit Schlagzeilen in Málaga. Nicht, weil sein Investitionsfonds hier ein 5-Sterne-Hotel auf einer archäologischen Ausgrabungsstätte, einem 1.000 Jahre alten maurischen Friedhof, errichten wird, sondern wegen eines Schauwettkampfes, der sogenannten King’s League mit dem King’s und dem Queens Cup als Saisonhöhepunkt.
Dabei spielen je sieben Fußballer (meist Ex-Fußballspieler oder vereinsfreie „Talente“, aber auch mal ein branchenfernes InternetSternchen) pro Team auf einem Halbfeld gegeneinander ein Turnier, die Spiele werden aber mit Action gewürzt, beim „Ziehen“bestimmter Karten gibt es doppelte Punktzahlen, Prämien für Tore, es werden Spieler abgezogen oder andere Handicaps verhängt, Streamer und YouTuber sind mit weiteren Mätzchen involviert, eine Mischung aus Zirkus und Monopoly mit Ball und Wifi also.
Subvention aus Stadtkasse
Das Spektakel soll die Welt der Computerspiele und Sozialen Medien mit dem Fußball verbinden. Bisher gab es davon zwei Events, im Camp Nou von Barcelona und im Estadio Metropolitano von Atlético de Madrid, am 14. Oktober soll das Finale der dritten Ausgabe in Malagas Rosaleda-Stadion steigen.
Erster Aufreger: Als PromotionAktion ließen Piqués Animateure junge Leute in den berühmten Bischofs-Brunnen von Málaga aus dem 18. Jahrhundert springen. Wer es wagte, bekam zwei Tickets für das Event.
Málaga sei kein Tollhaus, klagte Bürgermeister Francisco De la Torre über die Entweihung des Kulturguts, der gerade versucht, den Ruf der Stadt als Tollhaus (für exzessive Junggesellenabschiede) loszuwerden. Der Sprung in den Brunnen ist normalerweise mit 750 Euro Geldbuße belegt. Piqúe entschuldigte sich brav („Wir wussten nicht, dass der Brunnen unter
Denkmalschutz steht“) und kassierte, zweiter Aufreger, daraufhin eine städtische Subvention über 100.000 Euro für seine „King’s League“.
„Ich wusste bisher nicht viel von dieser Liga, aber man hat mir erklärt, dass sie der Stadt Sichtbarkeit verschafft“, der „ökonomische Rückfluss rechtfertigt diese Unterstützung mehr als genug“, bügelte der Bürgermeister kritische Anmerkungen
von Journalisten ab. Im Vorjahr schob er dem Málaga CF rund 1,5 Millionen Euro Subventionen zu, „damit Málaga wieder erstklassig werde“. Der Club stieg daraufhin in die dritte Spielklasse ab. Piqué bezeichnete der Stadtchef als „echten Crack“und verwies darauf, dass er im Vorjahr auch das Davis Cup Finale nach Málaga gebracht habe. Wer noch Tickets für das Event, bei dem sich Piqués und Shakiras Kids im Vorjahr sichtbar langweilten, ergattern will: Es gibt nur noch VIP-Pakete ab 238 Euro pro Person, alle anderen Plätze sind laut Webseite www.kingsleague.pro ausverkauft.
„Ich wusste nicht, dass der Brunnen unter Denkmalschutz steht“