Strand schon wieder ohne Sand
Einwohner fordern Schutz ihrer Küste – Zentralregierung kündigt geplante Intervention an
– jan. Seestürme vergangener Wochen haben dem Strand von Balerma in El Ejido mal wieder schwer zugesetzt. Der zu Beginn der Badesaison aufgeschüttete Sand ist längst abhanden und die darunter liegenden Felsen sind wieder zum Vorschein gekommen. Somit musste der Zugang zum Strand auf Höhe des Wachturms aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.
An eben jenem Turm an der Promenade weht seit einigen Wochen auch eine schwarze Fahne. Mit dieser betrauern die Balermeros nicht nur den schleichenden Verlust ihres Strandes, sondern auch den damit einhergehenden ökonomischen Niedergang des Ortes. Ihre Immobilien würden ob des Problems der Erosion an Wert verlieren, beklagen die Einwohner, und neue Häuser würden keine mehr gebaut werden, weil niemand nach Balerma ziehen wolle, den Küstenort ohne Strand.
Derweil hat die von Anwohnern begründete Plattform, die seit Jahren dauerhafte Lösungen zum Schutz ihres Strandes einfordert, für den Herbst weitere Proteste angekündigt, vor Ort und auch anderswo, will heißen in Almería oder gar in Madrid. Das spanische Küstenamt hat daraufhin erklärt, dass die Zentralregierung in den
Küstenschutz in Balerma rund 20 Millionen Euro investieren werde, so viel wie nirgends sonst in der Provinz Almería.
Mit dem Geld soll auf Höhe der Rambla del Loco, senkrecht zum Ufer, ein 40 Meter langer Wellenbrecher errichtet werden. Und an der Playa de las Cuevecillas soll eine 785 Meter breite und zweieinhalb Meter Hohe Stützmauer entstehen, um anliegende Gewächshausplantagen
zu schützen, die ebenfalls von der Erosion bedroht sind. Zu guter Letzt soll an der Küste von Balerma neuer Sand aufgeschüttet werden, damit der Strand seine ursprüngliche Breite von 35 Metern zurückgewinnt. Der Sand hierfür soll aus dem Meer geholt werden, in einer Tiefe von über 100 Metern und einer Entfernung zwischen sieben und 23 Kilometern zur Küste.
Die Intervention war nach Erstellung einer Ende Juni grob vorgestellten Studie beschlossen worden, in welcher der Zustand der Küste analysiert und mögliche Maßnahmen zu ihrem Schutz evaluiert wurden. El Ejidos Bürgermeister Francisco Gongora hat eine Bekanntgabe der Studie im Detail verlangt, um alle möglichen Alternativen zu kennen und vergleichen zu können.