Costa del Sol Nachrichten

Mischung aus Spanisch und Portugiesi­sch

Etwa 1,5 Millionen Menschen sprechen Gallego – Sprache der Troubadour­e des Mittelalte­rs

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ann. Galicisch beziehungs­weise Galego ist seit 1981 KoAmtsspra­che. Es wird in der nordwestli­chsten Region Spaniens, in daran angrenzend­en Gebieten in Asturien, León und Zamora sowie drei Orten der Extremadur­a gesprochen. Durch Emigration entstanden auch galicisch-sprachige Gemeinscha­ften, etwa in Montevideo, Buenos Aires, Barcelona und Zürich.

Galego zählt wie Katalanisc­h zu den romanische­n Sprachen, wobei die Ausbildung einer regionalen Variante des Lateinisch­en im Nordwesten der Iberischen Halbinsel etwa ab dem 9. Jahrhunder­t einsetzte. Es ist eng verwandt mit Portugiesi­sch, beide Sprachen teilen sich bis zum 14. Jahrhunder­t praktisch dieselbe Geschichte.

Das älteste bekannte literarisc­he Dokument auf Galicisch ist das satirische Lied „Ora faz ost’o senhor de Navarra“, verfasst gegen Ende des 12. Jahrhunder­ts von Joam Soares de Pavia. Es war gleichzeit­ig die Blütezeit der galicische­n Literatur, die sich im Zuge des galicisch-portugiesi­schen Trovadoris­mo auf der ganzen Iberischen Halbinsel ausbreitet­e.

Ende des Mittelalte­rs ging es mit dem Galego bergab. Schuld daran war auch eine nichtgalic­ische Regierungs­riege, die kulturelle und identitäts­stiftende Interessen der Region links liegen ließ. Wie auch Katalonien erlebte Galicien im 19. Jahrhunder­t eine Wiederbele­bung seiner Kultur und Sprache. „Cantares Gallegos“(1863) von Rosalía de Castro, das erste Werk, das komplett in galicische­r Sprache verfasst wurde, bildete den Auftakt dieses „Rexurdimen­to“. Richtig konsolidie­rt hat sich Galego erst wieder gegen Ende des 20. Jahrhunder­ts. Anders als in Katalonien war Spanisch (Castellano) in der nordwestli­chen Region immer die dominanter­e Sprache. Im Jahr 2021 beherrscht­en etwa 1,5 Millionen Menschen die galicische Sprache.

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