Hizkuntza misteriotsua
Ursprung der baskischen Sprache ist bis heute nicht eindeutig geklärt
ann. Wer gut Spanisch spricht, kommt bei Katalanisch und Galicisch vielleicht noch einigermaßen mit, beim Baskischen können Sie es vergessen. Dieses von Ks, X-en und Zs durchsetzte, scheinbar unaussprechliche Kauderwelsch hat so überhaupt nichts mit den Sprachen zu tun, die man in Europa kennt und spricht.
Kein Wunder also, dass über die Ursprünge des Euskera oder auch Euskara die wildesten Theorien existieren. Verbindungen zur Sprache der Iberer, der Berber oder auch den altertümlichen Sprachen des Kaukasus werden ihm nachgesagt. Tatsache ist, dass Euskera eine der ältesten Sprachen des westlichen Europas ist und schon vor den indogermanischen existierte.
„Das Einzige, was zum heutigen Tag mit Gewissheit bestätigt werden kann, ist die Verbindung zwischen dem heutigen Baskisch und den altertümlichen aquitanischen Inschriften, die auf das 1. bis 3. Jahrhundert datiert werden“, schreiben Iván Igartua und Xabier Zabaltza in ihrer Abhandlung „Die baskische Sprache“, die vom Instituto Vasco Etxepare herausgegeben wurde, das sich der Erforschung und dem Erhalt des Euskera widmet. Kurioserweise wurden fast alle Inschriften in baskischer Sprache in der historischen Landschaft Aquitanien im Südwesten Frankreichs gefunden, weit entfernt vom heutigen Euskera-Gebiet. Doch das bislang wichtigste Zeugnis für die baskische Sprachgeschichte entdeckten Archäologen 2021 in einer Ausgrabungsstätte der Eisenzeit im Valle de Aranguren nahe Pamplona: die Hand von Irulegi (Foto). Dabei handelt es sich um eine bronzene Platte in der Form einer Hand aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, die vier Linien mit Schriftzeichen aufweist. Es ist das älteste bekannte Dokument in altbaskischer Sprache.
Alle weiteren Theorien über die
Ursprünge des Euskera würden jeglicher Grundlage entbehren, so Igartua und Zabaltza. Wie etwa der Vascoiberismo, eine klassische Theorie, die auch Alexander von Humboldt vertrat und welche die baskische Sprache mit der iberischen in Verbindung bringt. „Doch die wiederholten und fantasievollen Versuche, iberische Inschriften mit Übersetzungen zu verstehen, die auf Euskera zurückgreifen, waren vergeblich“, heißt es in der Abhandlung über die baskische Sprache.
Nicht zuletzt habe in jüngerer Zeit der deutsche Sprachwissenschaftler Theo Vennemann mit seiner vaskonischen Hypothese für Aufmerksamkeit gesorgt. Seine These geht davon aus, dass vor 7.000 Jahren in weiten Teilen Europas Sprachen der vaskonischen Sprachfamilie gesprochen wurden und dass deren letzte überlebende Vertreterin das Euskera ist. Das Problem an dieser Theorie sei, „dass die genetischen Daten ohne linguistische Nachweise nicht überzeugend sind“.
Heute geht man davon aus, dass die baskische Sprache anfangs in einem Gebiet verbreitet war, das vom Ebro bis zur Garonne reichte und von den westlichen Pyrenäen bis ins heutige Katalonien. Durch die Invasionen verschiedener indoeuropäischer Völker wie den Kelten oder Römern reduzierte sich dieses Territorium stetig, seit dem 19. Jahrhundert hat die baskische Sprache die Hälfte ihres einstigen Einflussgebiets verloren, doch weisen noch immer viele Ortsnamen wie etwa von Flüssen, Bergen, Dörfern und Gehöften baskische Wurzeln auf.
Heute hört man Euskera noch nördlich und südlich der westlichsten Pyrenäen, in Gebieten, die sowohl
zu Spanien als auch zu Frankreich gehören. Nach jüngsten Schätzungen sind 900.000 der dort beheimateten drei Millionen Menschen der baskischen Sprache mächtig. Im Atlas der bedrohten Sprachen der Unesco gilt sie als „potentiell gefährdet“. Baskisch ist übrigens eine der dialektreichsten Sprachen Europas, nur in Slowenien werden noch mehr Dialekte unterschieden. Seit 1979 ist Euskera im Baskenland neben Spanisch offizielle Amtssprache, in Navarra seit 1982.