Rahm führt Europäer zum Sieg
Europa schlägt USA im Ryder Cup – Rahm hält Weltranglistenersten Scheffler in Schach
– sk. Um Ruhm, Ehre und ganz große Gefühle geht es beim Ryder Cup. Den packenden Kontinentalwettkampf im Golf gegen die USA hat Europa gewonnen. Der Engländer Tommy Fleetwood lochte am Sonntag den entscheidenden Putt im Lochspiel gegen US-Star Rickie Fowler zum uneinholbaren 14,5:10,5, der Endstand lautete dann 16,5 zu 11,5. Österreichs Ryder-Cup-Debütant Sepp Straka gab sich vor Mikrofonen als „sprachlos“und „stolz“.
Die Amerikaner bekamen bereits am ersten Spieltag mit 6,5:1,5 einen schweren Schlag versetzt. Das beste Beispiel: das Debakel im Vierer um den Weltranglistenersten Scottie Scheffler und Teamkamerad Brooks Koepka, die schon auf der elften Bahn gegen Viktor Hovland aus Norwegen und Ludvig Aberg aus Schweden nach neun verlorenen Löchern bei noch sieben zu spielenden aufhören mussten. Nicht einmal Ehefrau Meredith konnte den weinenden Weltranglistenersten über das früheste Aus in einem Teamduell der Ryder-Cup-Geschichte trösten.
Neben Rory McIllory und Viktor Hovland wurde der Baske Jon Rahm seiner Rolle als Führungsspieler gerecht. Das Spitzentrio holte allein 10,5 Punkte für die Europäer. Der Weltranglistendritte Rahm zauberte geradezu – am ersten Tag mit den beiden Eagles an den Bahnen 16 und 18 im Foursome, mit denen er ein verloren geglaubtes Match drehte und den Europäern einen halben Punkt zuschusterte. Und am Samstag war es Rahm, der den Weltranglistenersten Scheffler stoppte und im
Lochspiel ein Unentschieden erreichte. Dreimal trafen Rahm und Scheffler bei diesem Ryder Cup aufeinander und nicht ein einziges Mal konnte der Weltranglistenerste einen Sieg für die Amerikaner verbuchen. Rahm holte zwei Siege und zwei Unentschieden bei diesem Ryder Cup.
Spaniens Presse feierte ihren „Löwen von Barrika“, nannte ihn Jon Ryder oder sah ihn als Erben des Severiano Ballesteros, der bei dieser Ryder-Cup-Begegnung gewürdigt wurde. Und dass Rahm ein großer Bewunderer des legendären spanischen Golfers ist, ist landläufig bekannt. „Ich habe mich die ganze Woche an Seve erinnert, auch weil ich José Mari Olazábal an meiner Seite hatte. Vor allem am Ende ist es sein Geist, der unser Team erfüllt, niemals aufzugeben, sich auf ihn zu stützen und zu versuchen, alle Punkte zu holen“, sagte Rahm. Spanien hat mit José
María Olazábal und Sergio García zwei weitere hervorragende Ryder-Cup-Spieler vorzuweisen, die gerade bei diesen Lochspielen die nötige Nervenstärke bewiesen. Sergio García hat sechsmal den Ryder-Cup mit Europa gewonnen und in 45 Partien insgesamt 28,5 Punkte geholt.
Am Ende triumphierten in Rom die Europäer unter Führung ihres Kapitäns Luke Donald, wie immer in den vergangenen 30 Jahren, wenn der Kontinentalvergleich auf dem „Alten Kontinent“stattfand. 2021 mussten sie allerdings eine schmähliche Niederlage gegen die USA mit zehn Punkten Rückstand einstecken. „Das war hart, aber jetzt sind wir mit neuen Spielern gekommen. Es war ein anderer Ryder Cup für mich, weil man mich als eine Führungsfigur im Team sah. Und so aufzutreten und zu spielen, wie wir es getan haben, macht mich superstolz“, sagte Rahm.
Spitzentrio blockt die Aufholjagd der Amerikaner ab