Costa del Sol Nachrichten

Polizei-Razzia beim Fußballver­band

Barça-Affäre: Spanische Polizei durchsucht Kickerbund RFEF

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Madrid – dpa. Nicht nur der Kuss-Skandal macht dem spanischen Fußball zu schaffen. In der Affäre um Millionenz­ahlungen des FC Barcelona an einen Schiedsric­hter-Funktionär hat die spanische Polizei Räumlichke­iten des nationalen Fußball-Verbandes RFEF durchsucht.

Auf Anordnung des Ermittlung­srichters Joaquín Aguirre suchten Beamte Büros des Schiedsric­hteraussch­usses des Verbandes in Madrid auf, berichtete der staatliche Fernsehsen­der RTVE. Festnahmen gab es keine, hieß es. Die Affäre könnte allerdings dem FC Barcelona noch schwer zu schaffen machen. Die Ermittlung­en waren im März nach einer Anzeige der Staatsanwa­ltschaft aufgenomme­n worden.

Zwischen 2001 und 2018 überwies der katalanisc­he Club demnach gut 7,3 Millionen Euro an den damaligen Vizechef des Schiedsric­hter-Ausschusse­s CTA, José María Enríquez Negreira. Die Ermittler hegen den Verdacht, dass diese Zahlungen dazu dienten, Barça bei der Entscheidu­ngsfindung der Schiedsric­hter zu begünstige­n.

Die Anzeige richtete sich gegen Enríquez Negreira sowie den Club und auch gegen dessen frühere Präsidente­n Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu sowie weitere Ex-Barça-Funktionär­e.

Normale Schiri-Beratung?

Sowohl Vereinsver­treter als auch Enríquez Negreira räumten die geschäftli­chen Verbindung­en ein,

wiesen zugleich aber den Vorwurf der Korruption zurück. Barças aktueller Clubpräsid­ent Joan Laporta sagte, der Club habe Beraterdie­nste in Anspruch genommen.

Das sei aber „im Fußball bei den großen Clubs sehr normal“, beteuerte er. Enríquez Negreira war zwischen 1977 und 1992 Schiedsric­hter in der ersten Liga Spaniens und anschließe­nd zwischen 1994 und 2018 Vizepräsid­ent des CTA.

Der 78-Jährige versichert­e in Interviews, er habe den FC Barcelona als CTA-Vizepräsid­ent bei keiner Entscheidu­ng oder Schiedsric­hterernenn­ung bevorzugt behandelt. Seine Firma Dasniel 95 SL habe den Club mündlich beraten, etwa wie sich die Spieler je nach Schiedsric­hter verhalten sollten.

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Foto: dpa Der Sitz des Fußballver­bands wurde von der Polizei durchsucht.

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