Vier Räder statt vier Wände
Folge unbezahlbarer Mieten: Immer mehr Menschen in Málaga steigen auf Camper um
Málaga – jan. Die Zahl der kostenpflichtigen Stellplätze für Camper nimmt an der Costa del Sol stetig zu. Aber auch auf Parkflächen ohne jeglichen Service kommen immer mehr Wohnmobilisten zusammen. Wobei sich darunter längst nicht mehr nur Urlauber oder Überwinterer von jenseits der Pyrenäen befinden, sondern zunehmend auch Einheimische, die in ihren Fahrzeugen leben.
Pensionierte Spanier, die aus anderen Landesteilen, auf der Suche nach der Sonne in den Süden gezogen sind, oder auch jüngere Leute, die hier arbeiten. Und die sich in beiden Fällen den für Normalverdiener kaum noch bezahlbaren Wohnraum – in Málaga liegt die Durchschnittsmiete bei 1.200 Euro – nicht leisten können. Das Leben „auf der Straße“ist oft die einzige Alternative für diese Camper, die nicht in den großen Wohnmobilen der Luxuskategorie zu finden sind, die einer fahrenden Penthouse-Wohnung gleichkommen, sondern eher in den mit Bett und Kochnische zu Mini-Wohnungen umgestalteten Vans.
Und doch sind es die Wenigsten, die lieber in einer richtigen Wohnung leben würden, so sie sich diese leisten könnten. Die Meisten lernen die kostengünstige Alternative des Wohnens auf Rädern zu schätzen und wollen ihre dadurch erlangte Freiheit nicht mehr missen. Auch nicht das familiäre Ambiente, das unter den „Nachbarn“auf dem jeweiligen Park- oder Stellplatz herrsche.
Im Visier der Polizei
Was sie als Last empfinden sei weniger, sich etwa in einem Fitnessstudio
anmelden zu müssen, um täglich duschen zu können, sondern eher unter ständiger Beobachtung der Ortspolizei zu stehen, die regelmäßig kontrolliere, das man keine Stühle oder Tische vor dem Fahrzeug aufstelle, was ein illegales Campen darstellen würde.