Zu wenig Busse und Haltestellen
Oppositionelle PSOE prangert Zustand des öffentlichen Transportwesens in Roquetas an
Roquetas – jan. Das öffentliche Transportwesen in Roquetas steht schon seit Jahren, ja seit Jahrzehnten sogar am Pranger, als einer Stadt mit über 100.000 Einwohnern völlig unwürdig kritisieren es immer wieder sämtliche Oppositionsparteien. Weil die Stadtbuslinie und der von der andalusischen Landesregierung betriebene Überlandbus auf gleicher Strecke verkehren und weite Teile des Stadtgebietes überhaupt nicht angesteuert werden. Und weil viel zu wenig Busse verkehren, was zur Folge hat, dass zu den Stoßzeiten viele Fahrgäste an den Haltestellen sitzen bleiben, weil die vollen Busse gar nicht erst anhalten. Ein Missstand, den vor allem die Nutzer aus Aguadulce beklagen, die mitunter Stunden warten müssen, um in einen Bus nach Almería steigen zu können.
Neues Stadtbussystem
Dabei hatte die Kommunalregierung der PP bereits 2019, also noch vor Corona, die Einführung eines neuen Stadtbussystems angekündigt (die CN berichte). Vier Buslinien sollte dieses aufweisen, welche die verschiedenen Stadtteile miteinander vernetzen würden. In der Pandemie aber wurde das Vorhaben erst Mal auf Eis gelegt, und die Reaktivierung läuft seither auch eher schleppend voran. Zwar waren im vergangenen Juni schon die Tarife für die künftigen Stadtbusse bekanntgegeben worden, ein Termin für die Einführung der neuen Buslinien steht indes noch immer nicht fest.
Im Stadtrat hatte die oppositionelle PSOE daher eine Eingabe eingereicht, um einen Ausbau der Frequenzen und technologische Neuerungen für den Überlandbus zu fordern und natürlich auch die lang ersehnte Implementation des
Stadtbussystems. Von der PP, die in Roquetas seit der Kommunalwahl wieder mit einer bequemen absoluten Mehrheit regiert, wurde die Initiative jedoch bei der jüngsten Sitzung des Plenums abgeschmettert.
Seit 20 Jahren daran
Das sei alles nicht so einfach, denn es seien sehr viele Dokumente erforderlich und mehrere übergeodnete Administrationen involviert, erklärte diesbezüglich der Sprecher der Kommunalregierung, Jose Juan Rodriguez. Man arbeite aber sehr gewissenhaft auf dieses Ziel hin, versicherte er. Worauf Rafael Torres, Abgeordneter der Sozialisten, ironisch konterte, dass man in der Tat wohl sehr akribisch arbeite, da man schon seit 20 Jahren mit der Planung des neuen Bussystems beschäftigt sei.