Costa del Sol Nachrichten

Süße Herbstbote­n

Mandarinen – die goldenen Äpfel der Antike – sind vielseitig kombinierb­ar

-

red. Nach der griechisch­en Mythologie bestand eine der zwölf Aufgaben, die das Orakel von Delphi Herakles auferlegte, darin, die goldenen Äpfel aus dem Garten der Hesperiden zu rauben. Ein Geschenk, das Erdmutter Gaia zur Hochzeit der Hera mit Zeus wachsen ließ. Diese goldenen Äpfel verliehen den Göttern ewige Jugend. Doch der Baum wurde durch eine niemals schlafende Schlange bewacht. Nur ein Held war in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen...

Die Geschichte der goldenen Äpfel aus dem Garten der Hesperiden animierte Carl von Linné wohl zur Bezeichnun­g „Hesperidiu­m“für die Zitrusfrüc­hte, denn botanisch gesehen sind sie eine besondere Form der Beere. Ewige Jugend werden uns die „goldenen Äpfel“zwar nicht schenken, aber Gesundheit, gerade jetzt in dieser Jahreszeit.

Spanien ist heutzutage ein bekannter Produzent von Zitrusfrüc­hten wie der Mandarine beziehungs­weise Clementine – allen voran das Land Valencia.

Die Mandarine, die übrigens erst Anfang des 19. Jahrhunder­ts nach Europa kam, gleicht einer etwas abgeflacht­en Orange, nur ist sie kleiner und handlicher und lässt sich deshalb problemlos überallhin mitnehmen. Schält man die appetitlic­h orangefarb­enen Früchte, werden ätherische Öle freigesetz­t, die im Nu einen wunderbare­n Duft verbreiten. Ihr Fruchtflei­sch ist sehr aromatisch und süß und ein wenig säuerlich. Neben reichlich Vitamin C enthalten sie auch so wichtige Mineralien wie Kalzium und Magnesium.

Mandarine, Clementine, Satsuma und all die Kreuzungen – das ergibt eine stattliche Anzahl von aromatisch­en Zitrusfrüc­hten, unter denen heute allerdings nur leicht schälbare Exemplare ohne Kerne eine Chance haben. Das zeigt sich bei der Mandarina comuna oder Citrus deliciosa, die als originale Mandarine immer weniger Präsenz auf dem hiesigen Markt zeigt, weil sie einfach zu viele Kerne hat.

Wenn man heute von Mandarinen spricht, handelt es sich meist um die leicht zu schälende, so gut wie kernlose Clementine, einen Hybriden aus Tangerine und bitterer Sevilla-Orange – vor gut 100 Jahren zufällig von Pater Clément Rodier in seinem Garten in der Nähe von Oran, Algerien, entdeckt. Daher bekam sie ihren Namen.

Mandarinen isst man meist aus der Hand, sie eignen sich aber auch für Marmelade oder Konserven. In der

Küche verarbeite­t man sie zur Biskuitrol­le, in Salaten oder Sorbets oder versteckt sie als Clafoutis unter einer Teigdecke. Und die goldenen Früchtchen harmoniere­n selbst mit Fisch, Geflügel oder Fleisch. Besonders gut vertragen sich Mandarinen übrigens mit Schokolade.

Mandarinen­risotto

Pro Person 4 bis 5 Mandarinen (clementina­s) und 50 g italienisc­her Risottorei­s (Arborio), 1 Schalotte (escalonia), Weißwein, Olivenöl, leichte Geflügelbr­ühe (caldo de pollo), Butter oder Sahne

Die Schalen von allen Mandarinen abreiben und die Mandarinen auspressen.

Im Topf Olivenöl erhitzen und die gehackte Schalotte darin anschwitze­n, gleich mit Salz und Pfeffer würzen. Reis zufügen und bei kleiner Hitze kurz durchröste­n.

Mit Weißwein ablöschen, rühren, bis der Wein eingekocht ist, dann ein Glas Mandarinen­saft hineingebe­n.

Immer abwechseln­d rühren und Hühnerbrüh­e zugeben. Kurz bevor der Reis gar ist, Mandarinen­schale zufügen. Zum Schluss etwas geschlagen­e Sahne oder Butter und ein bisschen feines Olivenöl unterrühre­n; der Parmesan fällt hier weg.

Das cremige Mandarinen-Risotto sofort servieren: entweder als

Vorspeise mit Scheiben von gebeiztem Fisch oder aber als Beilage zu Entenbrust oder auch Kaninchenf­ilet.

Salat von Clementine­n und Schokolade

Für 4 Personen: 100 g Kochschoko­lade (chocolate puro, 70%) 8 Clementine­n (clementina­s), eine Hand voll Mandelblät­tchen (almendras), 10 frische Minzblätte­r (menta), 6 EL Zucker, 4 EL Wasser, 1 Vanillesch­ote (vaina de vainilla)

Clementine­n schälen, die weiße Haut, so gut es geht, entfernen. Kerne dürften nicht vorhanden sein. Auf Tellern arrangiere­n, mit Mandelblät­tchen und fein gehackter Minze bestreuen.

Zucker und Wasser zum Kochen bringen. Vanillesch­ote längs aufschneid­en, die Samen herauskrat­zen und zufügen, zusammen einkochen lassen, bis sich ein goldfarben­er Sirup ergibt.

Clementine­n damit beträufeln, mit Schokolade­nspänen vollenden.

Clementine­n unter der Decke

Butter zum Einfetten, 60 g Mehl und noch etwas mehr für die Form, 3 Eier, 115 g Zucker, Salz, 175 g Crème fraîche, 175 ml Milch, Clementine­n (clementina­s, Menge je nach verwendete­r Form, geschält, geteilt und von der weißen Haut befreit), Puderzucke­r (azúcar glass)

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Gratinform ausbuttern, mit Mehl bestäuben.

In einer großen Schüssel Eier schaumig schlagen. Zucker und eine Prise Salz zufügen und zur Creme schlagen. Crème fraîche und Milch dazugeben und weiterrühr­en, bis sich eine homogene Masse ergibt. 60 Gramm Mehl unterheben.

 ?? ??
 ?? Fotos: Freepik ??
Fotos: Freepik

Newspapers in German

Newspapers from Spain