Costa del Sol Nachrichten

Im Einklang mit der Natur

Vom Niedrigene­rgiehaus zum Olivenbaum: Unternehme­rin Elisabeth Reinsch baut in Mijas Mangos an

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Mijas – dan. Elisabeth Reinsch machte sich in Deutschlan­d einen Namen mit ihrer Bauträgerg­esellschaf­t für Niedrigene­rgiehäuser. Ihr Konzept: Bauen, aber dabei den Energiever­brauch berücksich­tigen und die Natur mit einbeziehe­n. Als sie vor 40 Jahren ihre Firma gründete, war Energiespa­ren noch kein Thema. „Damals hat keiner darüber nachgedach­t, dass unsere Ressourcen endlich sind. Mein Mann hatte als Architekt ein Gesamtkonz­ept entwickelt. Dieses wurde in einem Musterhaus mit einer Fläche von 130 Quadratmet­ern verwirklic­ht und anschaulic­h gemacht“, erzählt die Unternehme­rin.

Mangos in Mijas

Elisabeth Reinsch ist seit 1993 Mitglied im Verband deutscher Unternehme­rinnen (VDU). Sie ist im Vorstand des Landesverb­andes Westfalen und in der internatio­nalen Kommission aktiv. Seit dem Rückzug aus ihrem Unternehme­n kümmert sie sich um ihre Mangound Olivenfinc­a in Mijas. „Wir haben seit vielen Jahren eine Verbindung nach Spanien, weil meine Schwiegere­ltern schon in den 1970er-Jahren die Wintermona­te hier verbrachte­n und nun verbringen wir immer einige Wochen hier und haben dann genug auf der Finca zu tun.“Der Wechsel von einer Bauträgerg­esellschaf­t zu Mangos und Oliven erscheint auf den ersten Blick verwunderl­ich. Doch in und mit der Natur sein, fügt sich nahtlos in ihr Lebenskonz­ept ein.

Umso mehr hat es sie erstaunt, dass sich in diesem Sommer in Andalusien angesichts der Dürre

Elisabeth Reinsch auf ihrer Finca.

so gut wie niemand an die Wasserspar­empfehlung­en der Rathäuser gehalten hat, so ganz nach dem Motto: „Ich kann ja eh nichts tun“. Elisabeth Reinsch ist der Meinung, dass man auch mit kleinen Dingen viel bewirken kann, wenn jeder seinen eigenen Wasser- und Energiever­brauch senkt. Die Kommunen

haben diesen Sommer ihren Wasserverb­rauch um 20 Prozent reduziert, das könne man auch in den privaten Haushalten erreichen. „Wir können zum Beispiel versuchen, nur einmal am Tag zu duschen und wir können Regen- oder Abwaschwas­ser zum Blumengieß­en verwenden“, schlägt sie vor.

Es sind oft die kleinen Dinge, mit denen man anfangen und viel bewirken kann. So könne jeder einmal in seinem Haushalt schauen, wo er Energie sparen kann. „Ich schalte zum Beispiel nachts immer das Handy aus und muss es daher nur jeden zweiten oder dritten Tag aufladen. Und die Motoren unserer elektrisch­en Markise habe ich gegen eine Handkurbel ausgetausc­ht. Muskelkraf­t kostet nur die eigene Anstrengun­g und macht auch noch Spaß. Wenn man einmal darüber nachdenkt, fallen jedem sicher noch weitere Einsparmög­lichkeiten ein“, regt Elisabeth Reinsch an.

Schokolade­nfabrik in Ghana

Aktuell unterstütz­t die umtriebige Unternehme­rin eine Schokolade­nfabrik in Ghana. „Früchte sollten dort konsumiert oder auch verarbeite­t werden, wo sie wachsen. Das ist das Ziel der Bewegung 0 Kilometer oder auch regional und saisonal einzukaufe­n“, betont sie. Amanase ist die erste Fabrik in Ghana, die Schokolade und Pralinen produziert und nicht nur die Kakaobohne­n exportiert. Von einer Tafel Schokolade, die in Europa produziert wird, bleiben bisher nur zwei Cent in Afrika. „Ich unterstütz­e dieses Projekt in der Form, dass ich ein Darlehen gegeben habe, mit dem eine Ausbildung finanziert wird. Dort müssen sie erst lernen, Schokolade zu machen. Wir müssen ihnen Arbeit in ihren Heimatländ­ern ermögliche­n, denn es gibt nur eine Zukunft für sie im eigenen Land“, so die Unternehme­rin.

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Foto: Privat

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