Abriss der Bauruine rückt näher
Gemeinde Carboneras lenkt im jahrelangen Rechtsstreit um illegalen Hotelbau ein
Carboneras – jan. Das MegaHotel mit 20 Stockwerken und über 400 Zimmern an dem bis dato unverbauten Strand El Algarrobico in Carboneras, dessen Errichtung auf Klagen von Umweltschützern hin kurz vor Abschluss gestoppt wurde, erklärte die Justiz schon vor Jahren für illegal. Zuletzt urteilten die Richter im Januar 2023 in letzter Instanz, dass die verfallende Hotelruine abgerissen und das Gelände in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden müsse. Den von Umweltschützern bereits seit Jahren geforderten Abriss knüpften sie zugleich aber an die Bedingung, dass die Gemeinde Carboneras zuvor die seinerzeit an das Unternehmen Azata del Sol vergebene Baulizenz widerrufen müsse.
Allein dies ist der Grund, dass die Bauruine die Küstenlandschaft nach wie vor verschandelt, denn das Rathaus weigerte sich bisher, dieser Forderung nachzukommen. Wiederholt legte es Widerspruch und Berufungen gegen den Lizenzentzug ein, so wie es den gesamten, sich ewig hinziehenden Rechtsstreit schon immer in die Länge gezogen hatte. Obwohl die vom Rathaus stets angestrebte Fertigstellung
und Eröffnung des Hotels längst zur unerfüllbaren Utopie geworden war.
Revision der Baulizenz
Überraschenderweise hat die Kommunalregierung der PP vergangene Woche eine 180-GradWende vollzogen und ihren Widerstand aufgegeben. Man werde die Lizenzvergabe einer Revision unterziehen, was zwangläufig zu ihrer Annullierung führen müsste, da die Justiz klar gelassen hat, dass das Hotel in einer geschützten Zone des Naturparks Cabo de Gata und obendrein in zu geringer Entfernung
zum Meeresufer hochgezogen wurde.
Der Sinneswandel kann nicht allein auf den Regierungswechsel in Carboneras nach der Kommunalwahl im Mai dieses Jahres zurückgeführt werden. Denn auch nachdem die PP die Macht von der PSOE übernahm, legte das Rathaus im Prozess Steine in den Weg. Erst vor wenigen Wochen, als die andalusische Regierung von der Gemeinde juristisch einklagte, die Unbebaubarkeit des Geländes in ihrem Flächennutzungsplan zu reflektieren, legte das Rathaus erneut Widerspruch dagegen ein.