Costa del Sol Nachrichten

Nacht- und Nebelaktio­nen und humanitäre Not

Bootsflüch­tlinge werden von den Kanaren auf die Provinzen verteilt – Kritik an Regierung wächst

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Madrid – sk. Über 9.000 Bootsflüch­tlinge haben im Oktober die Kanaren erreicht. Die können dort nicht alle bleiben und so verteilt die Regierung etwa 6.000 in den Provinzen auf dem Festland. Viel Aufhebens will sie um die Aktionen nicht machen, das tun aber die Regionalpo­litiker.

Die 183 Bootsflüch­tlinge im altehrwürd­igen Heilbad in Medina del Campo verglich der stellvertr­etende Regionalpr­äsident von Kastilien-León,

Juan García-Gallardo (Vox) mit einer Invasion, die ein Gefühl großer Unsicherhe­it in der Bevölkerun­g wecke. Auch die PP lehnte die Art und Weise ab, wie sie bei der Aufnahme der Migrantena­ufnahme vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Die Regierung spricht von einer „humanitäre­n Notlage“und verteilt die Neuankömml­ing meist in leerstehen­de staatliche Anlagen oder Hotels.

Derzeit befinden sich 13.000

Migranten in Aufnahmeze­ntren, 7.000 auf dem Festland, 6.000 auf den Kanaren. Madrids Ministerpr­äsidentin Isabel Ayuso warf der Regierung vor, sie würde Immigrante­n wie Pakete verhandeln und habe sich in einer Nacht- und Nebelaktio­n mehr als tausend Immigrante­n in Madrid entledigt, die „irgendwann auf der Straße“landen würden. Die PP versucht aber auch inzwischen, die Schärfe aus der Debatte zu nehmen, wirft der

Regierung aber „Improvisat­ion und fehlende Transparen­z vor“. Madrid würde sich mit den Regionen weder absprechen noch koordinier­en.

„Man versucht, dieses Phänomen politisch auszuschla­chten und scheut vor Opportunis­mus und Fremdenfei­ndlichkeit nicht zurück. Dabei geht Spanien mit dieser Krise sehr natürlich und solvent um“, klagte der Minister für Einwanderu­ng, José Luis Escrivà.

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