Um jeden Preis
Die Zeitung „El Economista“zum Leitzins im Euroraum: „Der Leitzins bleibt bei 4,5 Prozent. Nach zehn Erhöhungen in Folge ist es das erste Mal, dass die EZB beim Preisanstieg auf den Pausenknopf drückt. Eine notwendige Maßnahme, denn eine weitere Erhöhung hätte die Eurozone in eine noch tiefere Rezession gestürzt. Der Verzicht der EZB auf eine schnellere Bilanzreduzierung ist außerdem ein Rettungsring für stark verschuldete Länder wie Italien.“
Die Sportzeitung „As“zum Ballon d’Or für Aitana Bonmatí: „Der andere fette Preis ging an Aitana Bonmatí, die Frau, die bei Barça und in der Nationalelf an der Kurbel dreht, mit einem Spiel, das uns mal an Iniesta, mal an Xavi erinnert. Sie hielt eine wunderschöne Rede auf Spanisch, Katalanisch und Englisch, erfüllte uns alle mit Stolz und rührte Laporta. Großartig auf dem Platz und auf der Bühne.“
Angebot und Nachfrage regulieren den Preis, das war schon immer so – auch beim Olivenöl. Ein so exorbitanter Preisanstieg wie in diesem Jahr ist aber weder mit dem Wetter noch mit Wasser-Einschränkungen noch mit gestiegenen Produktionskosten zu rechtfertigen: Hier hält jeder die Hand auf, der kann, und das geht auf Kosten der Verbraucher. Zumal in anderen Olivenöl-Ländern wie Portugal, Frankreich oder Italien die Preise um bis zu 27 Prozent niedriger sind, bei ähnlichen klimatischen Bedingungen. Die Verbraucherschutzorganisation OCU hat eine Untersuchung seitens des Landwirtschaftsministeriums gefordert, um möglichen Missbrauch und Spekulation in der Produktionskette aufzudecken. 10 Euro für einen Liter Olivenöl sind für viele Spanier schlichtweg zu viel, wer sich das nicht leisten kann, steigt gezwungenermaßen auf günstigere, qualitativ minderwertige Alternativen um. Dass ein so gesundes Nahrungsmittel nicht mehr für jeden erschwinglich ist, stimmt traurig und wütend. Es geht hier nicht um ein Luxusprodukt, sondern um einen fundamentalen Bestandteil der mediterranen Ernährung, ein Produkt, das vor Ort erzeugt wird, die Landschaft ganzer Provinzen prägt und einfach zu Spanien gehört wie Paella und Flamenco. Den Olivenölsektor hat man schon vor viel zu langer Zeit in die Hände von Großkonzernen übergeben, die nur eins im Sinn haben: Profit um jeden Preis.
Judith Finsterbusch
A cualquier precio
La oferta y la demanda regulan el precio, eso siempre ha sido así – también con el aceite de oliva. Pero un incremento del precio tan exorbitante como el de este año, no se puede explicar ni con la climatología, ni con las restricciones de agua ni con los gastos de producción: todos los que pueden ponen la mano, a costa de los consumidores. Sobre todo, porque en otros países productores de aceite de oliva como Portugal, Francia o Italia los precios son hasta un 27 por ciento más bajos, con condiciones climáticas similares. La asociación de consumidores OCU ha exigido una investigación del Ministerio de Agricultura, para descubrir posibles abusos y especulaciones en la cadena de producción. Diez euros para un litro de aceite de oliva es demasiado para muchos españoles y quien no puede asumir ese gasto, tiene que pasarse sin remedio a otras alternativas más baratas y de menor calidad. Que un alimento tan saludable no sea asequible para todo el mundo, entristece y enfurece. No se trata de un producto de lujo, sino de un elemento esencial de la dieta mediterránea, un alimento producido en casa, que caracteriza paisajes de provincias enteras y es tan español como la paella o el flamenco. El sector del aceite de oliva se dejó ya hace demasiado tiempo en manos de las grandes empresas, que solo piensan en una cosa: beneficios a cualquier precio.