Costa del Sol Nachrichten

Sozialwohn­ungen für Slumbewohn­er

In Níjar existieren noch an die 30 Hüttenvier­tel – das Rathaus will sie alle entfernen lassen

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– jan. Im Februar dieses Jahres ließ das Rathaus von Níjar eine am Ortsrand von Los Nietos gelegene, als El Walili bekannte Hüttensied­lung abreißen, in der etwa 500 afrikanisc­he Migranten unter inhumanen Bedingunge­n lebten (die CN berichtete). Die Bewohner des Slums, überwiegen­d aus dem Maghreb stammende Landarbeit­er, verloren ihr prekäres Obdach. Ein Teil wurde vom Rathaus anderweiti­g untergebra­cht, andere kamen bei Freunden oder Verwandten unter oder zogen weiter.

In der Gemeindere­gierung ist die PSOE nach den Kommunalwa­hlen im Mai von einer Koalition aus PP und Vox abgelöst worden. Die neuen Machthaber im Rathaus sind indes genauso darum bemüht, den Hüttensied­lungen ein Ende zu setzen. Noch immer gibt es in Níjar

an die 30 davon, mit insgesamt rund 2.000 Bewohnern.

Das Problem besteht in der agrarisch geprägten Gemeinde seit vielen Jahren, erstmals aber gehen es die Behörden ernsthaft an – und arbeiten gemeinsam an einer angemessen­en Lösung. So lässt die Gemeinde in Los Grillos zurzeit 64

Sozialwohn­ungen bauen, in die bis zu 300 Slumbewohn­er verlegt werden sollen. Wofür ihr die andalusisc­he Landesregi­erung einen Zuschuss von knapp 1,55 Millionen Euro gewährt hatte.

Laut Rathaus stehen die Konstrukti­onen bereits kurz vor ihrer Fertigstel­lung. Bei der Belegung werde man darauf achten, dass die Bewohner Personen gleicher Nationalit­ät oder gleichen Familienst­andes als Nachbarn haben.

Man arbeite daran in Níjar alle Hüttenbeha­usungen leeren und entfernen zu können, mit der kleinsten anfangend bis zur größten. Allein die 64 neuen Wohnungen, dafür muss man kein Rechenküns­tler sein, werden dafür längst nicht ausreichen. In weiteren Phasen, so das Rathaus, sollen jedoch noch weitere gebaut werden.

Die Lösung des Problems, das räumt man auch im Rathaus ein, wird eine langwierig­e Sache sein, eine Legislatur­periode werde dafür auf keinen Fall ausreichen. Derweil werde man auch wachsam sein, versichert die Kommunalre­gierung, um die Entstehung neuer Slums zu verhindern.

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Foto: Rathaus Die ersten Wohnungen stehen vor ihrem Abschluss.

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