Und jetzt – wohin mit dem Handy?
Bildungsministerin will das Handy aus Schulen verbannen
– sk. Das Handy gehört nicht in die Schule. Bildungsministerin Pilar Alegría will das Mobilfunktelefon in den Grundschulen grundsätzlich verbieten und in den weiterführenden Schulen in ganz Spanien nur zu Unterrichtszwecken erlauben. Damit schaltet sich die Ministerin mit einem einheitlichen Lösungsvorschlag in die von Eltern losgetretene Debatte um ein grundsätzliches Handy-Verbot für Minderjährige unter 14 ein.
Die Diskussion wird sehr leidenschaftlich geführt, die Meinungen gehen auch unter Experten weit auseinander. Die Bildungsministerin
spricht sich klar gegen ein Handyverbot für Minderjährige und für einen pädagogisch sinnvollen Umgang mit den Geräten aus. Ein Verbot bezeichnete sie als so sinnvoll „wie Türen in der freien Landschaft“aufzustellen.
Viele Psychologen raten dringend davor ab, Jugendlichen unter 16 Jahren ein Handy anzuvertrauen. Allenfalls ein kontrolliertes Nutzen im Alter von 16 bis 18 Jahren gestehen sie zu. Das hat seine Gründe. Sie verweisen auf die emotionale Abstumpfung vieler Jugendlichen, die hohen Frustrationund Selbstmordraten und den gestörten Umgang mit Sexualität.
Trotzdem sieht die soziale Realität anders aus. Untersuchungen zufolge sollen Kinder schon im Alter von neun Jahren Kontakt zu Pornographie bekommen, über soziale Netzwerke und das Handy. Tik-Tok etwa werden meist von Kindern und Teenagern genutzt.
Die spanische Regierung will bei Jugendschutz nachbessern und effektivere Alters- und Identitätsnachweise für Internetseiten einführen, die Inhalte zeigen, die nicht jugendfrei sind. Selbst auf Pornoseiten kann jedes Kind derzeit mit einem Klick zugreifen.