Empörende Personalien
Ex-Staatssekretärin sollte Präsidentin der Vereinigung der Eigentümer von Mietwohnungen werden
– tl. Die Vereinigung der Eigentümer von Mietwohnungen (Asval) ist ein Big Player auf dem Wohnungsmarkt. Zu den rund 6.000 Mitgliedern zählen Großvermieter wie der US-Investmentfonds Blackstone. Am 20. Dezember wollte man bei der Hauptversammlung eine Nachfolgerin für den scheidenden Präsidenten Joan Clos präsentieren: Ex-Staatssekretärin Isabel Pardo de Vera aus dem
Ministerium für Transport, Mobilität und städtische Agenda. Also ausgerechnet aus dem Ministerium, das für das neue Wohnungsgesetz verantwortlich zeichnete.
Pardo de Vera war die rechte Hand von Ministerin Raquel Sánchez. Beide Frauen haben die Regierungsneubildung nicht überstanden. Auch das Ministerium besteht in dieser Form nicht mehr. Wohnungsbau und Verkehr sind jetzt getrennte Ministerien. Die Ex-Staatssekretärin hätte den Asval-Chefposten wohl gerne übernommen. Doch als die Personalie durchsickerte, war die öffentliche Empörung groß. Inzwischen soll Asval von dem Plan Abstand genommen haben. Zudem war mit einer negativen Beurteilung des Büros für Interessenkonflikte zu rechnen. Das Büro wird grundsätzlich eingeschaltet, wenn Ex-Politiker
kurz nach ihrer Amtszeit in die Privatwirtschaft oder in LobbyVerbände wechseln wollen. Vor ihrer Amtszeit als Staatssekretärin war Pardo de Vera Präsidentin des Schienennetzbetreibers Adif. Sie trat damals von dem Posten zurück, als bekannt wurde, dass für Asturien und Kantabrien bestellte Züge nicht durch dortige Tunnel gepasst hätten. Die Züge waren noch nicht geliefert worden.