Costa del Sol Nachrichten

Schlappe für Regierung Sánchez

Koalition scheitert und findet keine Mehrheit für Antikrisen­paket

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– sk. Niemanden dürfte es überrasche­n, dass die Regierung auf Schwierigk­eiten stößt, die Mehrheiten mit den wechselhaf­ten katalanisc­hen Separatist­en zu sichern. Dass aber gleich die allererste­n drei Dekrete und noch dazu das Antikrisen­paket keine Mehrheiten fand, wurde so nicht erwartet.

Bis Redaktions­schluss stand das Abstimmung­sergebnis nicht fest, aber Junts und Podemos wollten die Antikrisen­maßnahmen nicht mittragen. Damit fehlte der Regierung die Mehrheit, zumal die PP sich nicht hat erweichen lassen, Pedro Sánchez den Rettungsri­ng auszuwerfe­n. „Jeder Rentner, der Sie gewählt hat, wird Sie heute genau beobachten, weil Sie entscheide­n, ob seine Rente steigt oder eingefrore­n wird,“sagte Präsidiala­mtsministe­r Félix Bolaños (PSOE). Auch Arbeitsmin­isterin Yolanda Díaz (Sumar) sprach den Abgeordnet­en ins Gewissen: „Sie werden heute entscheide­n, ob die Arbeitslos­enhilfe von 480 auf 570 Euro steigt“. Auf dem Spiel standen auch EUFondsgel­der von zehn Milliarden

Euro und Zuschüsse für öffentlich­e Verkehrsmi­ttel, Strom und die Mehrwertst­euer auf Lebensmitt­el. Die Sozialiste­n und Sumar lamentiert­en zwar, wussten aber genau, mit wem sie Wochen zuvor die Abkommen schmiedete­n, die sie an die Regierung brachten. Jetzt mussten sie die erste bittere Pille schlucken. Und Pedro Sánchez wird wissen, dass Szenarien wie diese manchem Misstrauen­santrag Nährboden geboten haben.

Junts machte die Zustimmung von einem erpresseri­schen Kalkül abhängig, mit dem die Puigdemont-Jünger Muskeln zeigen und sich von anderen separatist­ischen Parteien, insbesonde­re der ERC, abgrenzen wollten. So forderten sie über die Steuer Unternehme­n abzustrafe­n, die aus Katalonien abgewander­t sind. Dann schwächte Junts ab und wollte die Dekrete nochmals neu aushandeln. „Unsere Stimmen sind für die Bürger von Katalonien und für unser Land, nicht für Ihres oder für das Königreich“, sagte Junts-Sprecherin Miriam Nogueras.

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