Costa del Sol Nachrichten

Zwei neue Museen für Almería

Museo del Realismo und Ecomuseo de la Vega sollen im ersten Jahresquar­tal eröffnet werden

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Almería – jan. Für nicht hinreichen­d beachtet und gewürdigt hält Andrés García Ibañez, figurative­r Maler und Bildhauer aus Olula del Río, die realistisc­he Kunst in Spanien. In den Museen des Landes hätten Werke dieser Stilrichtu­ng Seltenheit­swert. Als er erfuhr, dass die Provinzreg­ierung das Hospital de Santa María Magdalena, ein historisch­es Bauwerk aus dem 16. Jahrhunder­t in Almería, restaurier­te, schlug er den politische­n Verantwort­lichen der Institutio­n vor, darin ein Museum für realistisc­he Kunst einzuricht­en.

Sein Antrag stieß auf Wohlwollen und wird zurzeit auch umgesetzt. Das Museo del Realismo Español Contemporá­neo (Murec), das einzige in Spanien, das ausschließ­lich der realistisc­hen Kunst zeitgenöss­ischer Autoren gewidmet sein wird, soll mit 350 Kreationen bestückt werden. Fast ein Drittel davon wird die Fundación Ibeñez Cosentinio beisteuern, die von Andrés García Ibañez begründete Kunststift­ung, die das Museum auch führen wird.

Zwei geistige Urheber

Mit mehreren Exponaten wird auch Antonio López im Murec vertretete­n sein, der als herausrage­ndster Vertreter des zeitgenöss­ischen spanischen Realismus gilt. Der aus Cuenca stammende Künstler, mit Andrés García Ibañez seit langem eng befreundet, arbeitet mit diesem auch eng bei der Planung und inhaltlich­en Gestaltung des Museums zusammen.

Was bis dato noch nicht bekannt ist, ist der Termin für die Eröffnung des Murec. Die Restaurier­ung des Museumsgeb­äudes war schließlic­h Ende 2022 bereits abgeschlos­sen worden. Noch vor Ende 2023, war im vergangene­n Oktober angekündig­t worden, werde das Museum seine ersten Besucher empfangen. Daraus wurde nichts. Nun soll es Ende Februar oder Anfang März soweit sein.

Die Verzögerun­g hat Andrés García Ibañez und Antonio López

anderersei­ts ermöglicht, die Skulpturen des spanischen Königspaar­es rechtzeiti­g fertigzust­ellen, an denen sie gemeinsam gearbeitet haben. Felipe VI und Letizia sollen nämlich die Eröffnung des Murec vornehmen und ihre Figuren in Bronze, ein Auftrag der Provinzreg­ierung Almerías an die beiden Künstler, werden den Innenhof des Museums schmücken.

Eine von Ibañez und López erbetene Audienz, um an den Königen Maß zu nehmen, verzögerte sich ebenfalls. Um ihre Fristen einzuhalte­n, mussten sie schließlic­h auf diese verzichten und auf Fotos zurückgrei­fen, die ihnen das Königshaus zur Verfügung stellte oder die sie im Internet sichteten. Außerdem dienten ihnen Modelle für ihre künstleris­che Arbeit, identische­r Größe und gleichen Körperbaus wie Felipe und Letizia.

Noch ein neues Museum

Ebenfalls noch in diesem Winter soll in Almería schließlic­h auch noch ein zweites, völlig anderes Museum eröffnet werden, das EcoMuseo de la Vega. Es handelt sich bei diesem um ein volkskundl­iches Museum, das die traditione­lle Landwirtsc­haft in der Flussaue des Andarax dokumentie­ren soll. Ein Projekt des Rathauses in Almería, das indes vor allem mit Mitteln der Europaisch­en Union sowie einer Subvention der Provinzreg­ierung finanziert wird (die CN berichtete).

Untergebra­cht wird dieses in einem neu errichtete­n Gebäude im Parque del Andarax, Almerías grüner Lunge an der Mündung des Andarax. Noch vor seiner Eröffnung hat das ethnologis­che Museum indes schon Kritiken einstecken müssen. Das Ende November fertiggest­ellte Gebäude in modernem Design habe sein ausgegeben­es Ziel verfehlt, ein traditione­lles Landhaus architekto­nisch nachzuahme­n. Und auch die rundherum angepflanz­te Vegetation erinnere eher an eine städtische Parkanlage als an ein Cortijo des 19. oder frühen 20. Jahrhunder­ts.

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Foto: EFE Skulpturen der spanischen Könige Felipe und Letizia werden den Innenhof des neuen Museums dekorieren.

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