Costa del Sol Nachrichten

Spanien macht im Roten Meer nicht mit

EU drängt auf Beteiligun­g an der US-Initiative gegen Huthi-Rebellen zur Sicherung der Schifffahr­t

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Madrid – sk/dpa. Die EU arbeitet seit Wochen mit Hochdruck an einer Beteiligun­g an der US-Initiative zur Sicherung des Schiffsver­kehrs im Roten Meer. Spanien will aber außen vor bleiben.

Die Außenminis­ter der EUStaaten sollen bei einem Treffen am 22. Januar über eine mögliche Beteiligun­g der EU an der US-Initiative beraten. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur hat der Auswärtige Dienst der EU erste Vorschläge für den Start eines neuen gemeinsame­n europäisch­en Militärein­satzes erarbeitet. Sie sehen unter anderem die Entsendung von Kriegsschi­ffen und luftgestüt­zten Frühwarnsy­stemen in das Konfliktge­biet vor.

Die formelle Entscheidu­ng zum Start der Militärope­ration soll im Idealfall beim Februar-Treffen der EU-Außenminis­ter getroffen werden. Deutschlan­d unterstütz­t die Planungen. „Wir als Bundesregi­erung stehen bereit, uns an einer Mission im Roten Meer zu beteiligen, und sind dazu weiter im engen Kontakt mit dem Europäisch­en Auswärtige­n Dienst und den anderen Mitgliedst­aaten in der EU“, sagte der Sprecher des Auswärtige­n Amtes in Berlin..

Ursprüngli­ch war geplant gewesen, für die Unterstütz­ung der USInitiati­ve einfach das Mandat der bereits existieren­den Antipirate­rieOperati­on Atalanta im Indischen Ozean auszuweite­n. Dieses Vorhaben

scheiterte allerdings am Widerstand Spaniens, das derzeit die Führungsna­tion bei der Operation Atalanta ist. Als Grund für das Veto galt ein Streit innerhalb der Regierungs­koalition zwischen PSOE und Sumar über ein Mitwirken des Landes an Militärope­rationen im Roten Meer. Verteidigu­ngsministe­rin Margarita Robles sagte eine spanische Beteiligun­g an einem EU-Einsatz dort sei „derzeit“ausgeschlo­ssen. Ihr Land sei schon weltweit an 17 Friedensmi­ssionen beteiligt.

Reedereien meiden Route

Die von den USA ins Leben gerufene Operation „Prosperity Guardian“(etwa: Hüterin des Wohlstands) sieht vor, die internatio­nale

Militärprä­senz im Roten Meer deutlich zu verstärken und Angriffe auf Schiffe zu verhindern. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistis­chen Hamas greifen dort vom Iran unterstütz­te Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelisch­er Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route.

Die USA und Großbritan­nien attackiere­n Stellungen der Huthi. Die Angriffe seien eine Reaktion auf die „illegalen, gefährlich­en und destabilis­ierenden“Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und beruhe auf dem Recht der Selbstvert­eidigung, hieß es in einer gemeinsame­n Erklärung.

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