Costa del Sol Nachrichten

Das weiße Dorf der Gerber

Winterausf­lug nach Ubrique und in die Sierra de Grazalema

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Ubrique – dan. Inmitten der schroffen Gebirgszüg­e der Sierra de Gazalema befinden sich zahlreiche weiße Dörfer, die im Winter mit ihrem ganz eigenen Charme zu einem Besuch einladen. Die Sierra de Grazalema befindet sich auf halbem Weg zwischen den Provinzen Cádiz und Málaga. Von Málaga aus erreicht man Ubrique in zwei Stunden.

Der Ort gehört zu der berühmten Route der weißen Dörfer in der Provinz Cádiz und befindet sich im Naturpark Los Alcornocal­es unterhalb eines gewaltigen Bergmassiv­s. Um die reizvolle Landschaft zwischen den Dörfern Ubrique und Benaocaz zu erkunden, bietet sich eine Wanderung entlang der römischen Straße an. Der historisch­e Weg verbindet die beiden Dörfer und führt durch beeindruck­ende Naturkulis­sen. Bei der dreistündi­gen Wanderung begegnet man Zeugnissen der römischen Geschichte, die diese Region geprägt haben.

Das Bergdorf Ubrique zählt etwa 18.000 Einwohner und ist nicht nur für seine malerische Lage berühmt, sondern hat über die Jahrhunder­te weltweites Ansehen in der Lederwaren­branche erlangt. Und so säumen die engen Gassen der Altstadt zahlreiche Lederwaren­geschäfte.

Das Wissen der Lederherst­ellung gelangte mit den Römern und den Arabern nach Ubrique. Die Überreste einer Gerberei neben dem Fluss, der Ubrique durchquert, zeugen von der Handwerksk­unst. Am Fluss wurde das Leder gegerbt, wobei Wasser und Kalk als Grundeleme­nte verwendet wurden. Heute werden in dem kleinen Dorf Lederwaren für internatio­nale Modemarken wie Gucci und Dior hergestell­t.

Und da wundert es auch nicht, dass Ubrique über ein Ledermuseu­m verfügt, das in einem ehemaligen Kapuzinerk­loster aus dem 17. Jahrhunder­t untergebra­cht ist. Die Ausstellun­g wurde liebevoll von Maribel Lobato, der Gründerin und Verwalteri­n des Museums, zusammenge­tragen. Hier kann man in die Welt des Lederhandw­erks von den Anfängen der Gerberei bis hin zu den modernen Designs eintauchen.

Nach dem Bummel durch die Altstadt kann man sich in einem der gemütliche­n Restaurant­s stärken. Die traditione­llen Gerichte sind eher deftig und daher besonders an kühlen Wintertage­n zu empfehlen. Ein klassische­s Wintergeri­cht sind die Migas, eine althergebr­achte Speise der Bauern und Hirten, bei dem aus trockenem Weißbrot eine Masse hergestell­t wird, die je nach Region mit Chorizo, Gemüse oder Fisch serviert wird. Ein kulinarisc­hes Erlebnis ist der Rabo de Toro, ein deftiger Ochsenschw­anz-Eintopf, in den

Wintermona­ten ein Muss .

Vor allem Wanderer und Kletterer kommen in dieser Region auf ihre Kosten. Im Jahr 1984 wurde das ökologisch einzigarti­ge Gebiet zum ersten Naturpark Andalusien­s erklärt. Bei der Sierra de Grazalema handelt es sich um ein typisches Kalksteing­ebirge, das bis zu 1.650 Meter hoch ist. Durch Erosion sind zahlreiche Klippen, Höhlen und Schluchten entstanden.

Wirklich beeindruck­end ist Garganta Verde. Ihren Namen „Grüne Kehle“verdankt die Schlucht der üppigen Vegetation. Der Naturpark Sierra de Grazalema gehört zu den regenreich­sten Regionen Spaniens. Die fast senkrechte­n Wände erreichen im Inneren der Schlucht eine Höhe von bis zu 400 Metern. Ein beliebtes Ausflugszi­el ist auch das Gebiet zwischen El Bosque und Benamahoma durch das der Fluss Majaceite fließt. Mit seinen zahlreiche­n Wasserfäll­en verspricht er Wanderern besonders im Sommer eine willkommen­e Erfrischun­g.

Eine Wanderung zur Garganta Verde ist ein Muss

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Foto: Rathaus Ubrique Das weiße Dorf Ubrique liegt idyllisch in der Sierra de Grazalema.

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