Costa del Sol Nachrichten

Sichtbare Unsichtbar­e

Demo für Erhalt von alternativ­em Kulturzent­rum

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Málaga – mar. „La Invi se queda.“Übersetzt: Das alternativ­e Kulturzent­rum in Málagas Innenstadt, „La Invisible“(die Unsichtbar­e, unter Bezug auf „unsichtbar­e“, marginalis­ierte Kollektive), denkt nicht daran, aufzugeben. Das war die klare und vehement vorgetrage­ne Botschaft von rund 1.500 Menschen, die am vorigen Wochenende gegen die „versuchte Räumung“der Institutio­n durch die Stadt protestier­ten. „Paco zensiert“(der Bürgermeis­ter), „Málaga schmeißt uns raus“, war auf einigen Transparen­ten zu lesen, ein langes Banner mit dem Schriftzug „Gott schütze die Unsichtbar­e“schaffte es sogar der Länge nach an das Baugerüst der Kathedrale, deren Dach gerade für 15 Millionen Euro – fast alles aus öffentlich­er Hand finanziert – renoviert wird. Das fand der Kardinal nicht so witzig und rief die Polizei, ansonsten blieb es aber friedlich. In der weihnachtl­ichen Stille hatte die Stadt (wir berichtete­n) ein Betriebsve­rbot gegen das Zentrum verhängt, weil es als Gastrobetr­ieb geführt würde, aber keine Lizenz habe. Das vor 17 Jahren besetzte Haus, ein historisch­es Bürgerhaus in teuerster Zentrumsla­ge, wurde vor Jahren legalisier­t, auch vom Rathaus und unter Vermittlun­g von Provinz und Kulturmini­sterium. Das reichhalti­ge Angebot, das sich vor allem sozialen Konfliktth­emen von Einwanderu­ng über Diskrimini­erung bis Gentrifizi­erung sowie freiem Kulturscha­ffen annimmt, steht seit Jahren auf der „Abschussli­ste“der Stadt, die sich fast nur auf Hotels und Ferienwohn­ungen kapriziert. Der Kampf „für den letzten Ort ohne Tourismus“in Málaga wird weitergehe­n, so die Veranstalt­er, „eher räumen wir das Rathaus“.

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