So wenige Zugvögel wie noch nie
Doñana: Einstiges Paradies der Feuchtgebiete kommt an „point of no return“
– mar. Der Nationalpark Doñana hat in den vergangenen Jahren einige „Rekorde“aufgestellt, so für die geringsten je gemessenen Niederschläge und die größte Fläche an ausgetrockneten, einstmals „permanenten Lagunen“. 2023 kam ein neuer Negativrekord hinzu. Noch nie seit 1990 wurden hier so wenige Zugvögel und so hohe Temperaturen gemessen, worin ein direkter Zusammenhang besteht. Die Hitze ließ die Lagunen verdunsten, daher fehlt Futter, einheimische Spezies wandern ab oder sterben aus, Zugvögel - Doñana war ihr größter Rastplatz zwischen Europa und Afrika - ziehen weiter oder sterben geschwächt über dem Meer. „Das sind radikale Wandlungen“, sagt Eloy Revilla, Leiter der Biologischen Station Doñana und spezifiziert: 120.000
Zugvögel von 97 Arten wurden im Dezember, dem Monat mit dem höchsten Aufkommen, registriert.
Das seien 42 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders auffällig
sei das Wegbleiben der Flamingos, die zwar im Park landeten, aber gleich weiterflogen, weil sie nichts zu fressen fanden. Von einem „Kollaps“sprechen Umweltschützer
und fordern, dass Wissenschaft und Behörden „echte Lösungen“präsentieren sollen. Der „Pakt für Doñana“zwischen andalusischer Landes- und spanischer Zentralregierung, der mit viel Steuergeld (bis zu 400 Millionen Euro) Bauern ihre Erdbeerfelder abkauft oder sie zur Brachlegung animiert, löse das Problem nicht wirklich. „Denn die illegalen Aktivitäten durch das Abzapfen von Wasser und das Bohren illegaler Brunnen“gingen weiter. Rund 30 internationale Forscher arbeiteten an einer Studie des staatlichen CSIC-Instituts zur Entwicklung der Artenvielfalt in dem Nationalpark, sie „sei bald an einem Punkt angelangt, von dem es keine Rückkehr zum Guten mehr gibt“, so ihr Urteil. Denn für Flamingos gibt es auf ihrem Weg kaum Alternativen.