Rotwein, Souvenirs und der „Carnicero“
Die erste CBN: Was 1974 eine Nachricht wert war
Positiv und lebensbejahend. Das war sie, die erste Ausgabe der CBN vom 9. Februar 1974. Damals war man offensichtlich noch nicht so verwöhnt, selbst über kleine Verbesserungen war die Freude groß. So durften sich etwa Anwohner von Benissas Urbanisation Montemar über „eine gewisse Ausleuchtung“ihrer Siedlung freuen. Erfreulich auch die Meldung aus L’Alfàs del Pi: „In der letzten Zeit hat sich die Zahl unserer Leser in diesem Gebiet außergewöhnlich vermehrt.“Das unverhoffte Wiedersehen mit einer deutschen Bierflasche im spanischen Supermarkt war Autorin Renate einen viertelseitigen Ausruf des Entzückens wert.
Autorin Helga grämte sich über klischeebeladene Souvenirs wie „Kastagnetten, Stierkopfbedeckungen, Tamburine und als FlamencoTänzerinnen verkleidete Puppen“und mahnte den Kauf von traditionellen Kunstgewerbearbeiten an. „Kaufen Sie Ihr Hotelzimmer“regt dagegen die Anzeige eines Hotelneubaus in Calpe an. Der Handel mit Ferienapartments steckte wohl noch in den Kinderschuhen.
Ein Problem hat bis heute nichts an Aktualität eingebüßt: die Sprachbarriere. Mit der Rubrik „Einige Brocken Spanisch“half die CBN über die größten Hürden hinweg. Und das ganz nah am Leser. Auf Seite 15 „bringen wir Ihnen
einmal den Einkaufszettel, den uns eine freundliche Leserin überließ: diesmal sind wir beim Schlachter (Carnicero).“
Ganz aktuell auch der Rat von Doña Patrona. Bei Erkältung empfiehlt sie statt der „modernen Antibiotika“ein altes Hausmittel: Rotwein zehn Minuten lang mit Rosmarin, Salbei und Honig aufkochen und warm trinken.