Klassenprimus in Euro-Zone
Spanische Wirtschaft wächst um 2,5 Prozent – Bei Produktivität hapert’s
Madrid – tl. Die Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent gewachsen. Damit hat Spanien die übrigen Volkswirtschaften in der Euro-Zone hinter sich gelassen. Allein im letzten Quartal 2023 legte die Wirtschaft noch einmal um 0,6 Prozent zu, wie das Nationale Statistikamt (INE) bestätigte. Mit dem Jahresergebnis hat das Land die meisten Experten düpiert, die Anfang 2023 der Wirtschaft nicht mehr als ein Ein-ProzentWachstum zugetraut hatten.
Wegen der Abhängigkeit vom Dienstleistungssektor zählte Spanien zu den Verlierern der CoronaPandemie. Das aber hat sich nach dem Ukraine-Krieg und infolge schrumpfender Industrie-Konjunktur geändert. Jetzt sind Länder wie Italien und Deutschland im Nachteil.
2023 kam zudem ein Beschäftigungsboom hinzu. Gepaart mit einem Anstieg der Löhne führte dies zu einem spürbaren Anstieg des privaten Konsums. Der Rekordanstieg im Tourismus, der Export
und die Milliarden aus dem Corona-Wiederaufbaufonds der EU taten ihr Übriges, um das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,5 Prozent steigen zu lassen.
Das Land habe Frankreich und Deutschland hinter sich gelassen, was die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie anbetrifft, meinte Wirtschaftsminister Carlos
Cuero. „Spanien ist nicht mehr das Schlusslicht in der Euro-Zone.“Spanien habe 2023 zu den Ländern in Europa gezählt, in denen die Inflation zuerst zurückgegangen sei und der Außenhandelssektor sich am besten entwickelt habe.
Nicht zu leugnen ist die niedrige Produktivität, die in sechs Jahren nur um zwei Prozent gestiegen ist. Auch hier sah Cuero das Land auf dem Weg der Besserung. Investitionen und Produktivität zählten zu den Prioritäten der Regierung. Sein Fahrplan für die Legislaturperiode basiere auf drei wesentlichen Achsen: sozialer Zusammenhalt und Vollbeschäftigung. Ferner eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit mithilfe einer Steigerung der Produktivität. Und eine verantwortungsvolle Steuerpolitik.
„Spanien ist nicht mehr das Schlusslicht in der Euro-Zone“