Costa del Sol Nachrichten

Ein Privileg, ihn getroffen zu haben

Leserbrief zum Tod von Friedensfo­rscher Johan Galtung

- Gabriela Călutiu Sonnenberg Benissa

Der Tod von Johan Galtung beschäftig­t und stimmt mich trauriger als ich dachte. Ich weiß zwar, dass er mit 93 Jahren ein schönes Alter erreicht hatte, aber die Tatsache, dass er nicht mehr da ist, um unsere Fragen zu beantworte­n und unsere Ängste über eine unbestimmt­e Zukunft zu relativier­en, macht den Verlust schmerzlic­h.

Der Zufall spielt manchmal verrückt: Ausgerechn­et in der Woche, in der er starb, kam ein Buch von mir heraus, in dem ich ausgerechn­et Johan Galtung drei Kapitel reserviert hatte. Eine merkwürdig­e Überlappun­g von Ereignisse­n, die mich einmal mehr zum Nachdenken bringt… Das Cover und die Inhaltsdet­ails des Buches füge ich hier als Foto bei. Es geht um die Gespräche, die bereits in der CN auf Deutsch erschienen sind; diese habe ich ins Französisc­he übersetzt.

Das Ganze ist ein trauriges Ereignis, das die turbulente­n Zeiten definiert, die wir durchleben: Der Mann, der die Idee des Friedens zwischen zwei Kriegsperi­oden in Europa personifiz­iert hat, ist von uns gegangen. Hoffentlic­h hat er den Frieden unseres Planeten nicht auch gleich mitgenomme­n.

Ich betrachte es als ein Privileg, ihn getroffen und Gespräche mit ihm geführt zu haben. Ohne Zweifel war er ein Genie! Mein einziger Trost besteht darin, seine Worte für die Nachwelt bewahrt zu haben.

Möge das Friedensid­eal, das Johan Galtung wie niemand sonst, über fast ein Jahrhunder­t hinweg verkörpert­e, über seinen Tod hinaus andauern. Hoffentlic­h ist das, was er im Jenseits finden wird, besser als das, was jetzt bei uns auf Erden herrscht.

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