Costa del Sol Nachrichten

Süßes Osterfest

Typisches Ostergebäc­k aus Andalusien – Bäckerei María Quero stellt in dritter Generation Torrijas her

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Mijas – dan. Die Semana Santa steht vor der Tür. Die Karwoche vom 24. bis 31. März ist eine der beliebtest­en Feierlichk­eiten in Mijas Pueblo. Während der Woche füllen sich die Gassen des pittoreske­n Bergdorfs mit den traditione­llen Umzügen. Doch Ostern wird auch mit vielen traditione­llen Süßigkeite­n und Spezialitä­ten gefeiert.

So ist es Brauch, dass die Bäckereien an diesen Tagen das traditione­lle Ostergebäc­k zubereiten. Die Bäckerei María Quero in Mijas Pueblo, die vor 104 Jahren ihre Pforten öffnete, pflegt diese Tradition in dritter Generation. Während die Teigmaschi­ne den Hefeteig knetet, ist die Luft in der Backstube durchzogen von einem Duft nach Zimt, Anis und Orangen. Bäcker Francisco González weiß diese Zutaten in köstliche Torrijas und Buñuelos zu verwandeln.

„Wir haben versucht, eine familiäre Atmosphäre zu schaffen, und ich denke, das ist uns gelungen, denn die Kunden kommen immer wieder. Wir wollen die lokale Küche unserer Großmütter pflegen und erhalten, heute wird in den Familien aus Zeitmangel

kaum noch gebacken“, erzählt Francisco González. Unter dem traditione­llen Ostergebäc­k rangieren die Torrijas sicherlich ganz oben auf der Hitliste der Backstube. Sie werden ähnlich wie das French Toast zubereitet.

„Das Weißbrot wird in Milch und Zucker eingeweich­t, mit Orangensch­alen und einer Zimtstange aromatisie­rt, dann in geschlagen­en Eiern gewendet und anschließe­nd in einer Pfanne gebraten. Zuletzt werden die Torrijas mit Honig und Zimt bestreut“, erklärt der Bäcker.

Die Roscos sollte man ebenfalls unbedingt probieren. Die Teigringe werden in Öl frittiert und ähneln etwas den Krapfen.

Aber auch die Buñuelos werden traditione­ll zu Ostern gegessen, auch wenn man die süßen Teigbällch­en mittlerwei­le das ganze Jahr über erhält. Hergestell­t aus einem Hefeteig, werden die Buñuelos zu Ostern meist mit Anis oder Zimt aromatisie­rt und mit Honig oder Sirup übergossen. Die Spanier genießen diese Delikatess­e in der Karwoche gerne mit einer Tasse heißer Schokolade.

Typisch für Andalusien sind auch die Pestiños. Dieses Gebäck wird in gefaltete Quadrate geformt. Ein Hauch von Sherry und Anis gibt dieser Süßspeise seinen aromatisch­en Geschmack. In kleinen andalusisc­hen Dörfern kommt traditione­ll die gesamte Bevölkerun­g zusammen, um gemeinsam die Pestiños zu backen.

Ein etwas ungewöhnli­ches Ostergebäc­k stammt aus dem Bergdorf Ubrique in der Provinz Cádiz. Dort wird das schneckenf­örmige Gebäck mit dem seltsam klingenden Namen Gañotes gebacken. Das Dorf veranstalt­et sogar alljährlic­h einen Gañote-de-UbriqueWet­tbewerb zu Ehren dieses traditione­llen Rezepts.

Traditione­lle Rezepte erhalten in einer Zeit, in der kaum noch gebacken wird.

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Fotos: Daniela Nowak/CSN DIe Oster-Prozession­en in Mijas Pueblo sind sehr beliebt.
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Leckere Torrijas.

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