Kultureller Leuchtturm für Almería
Das neue Museo del Realismo Español Contemporáneo (Murec) hat seine Pforten geöffnet
Almería – jan. Das Königspaar Felipe und Letizia hatte man sich in Almería zur Eröffnung des Museo del Realismo Español Contemporáneo (Murec) gewünscht. Am Ende aber musste man mit ihren immerhin drei Meter hohen Skulpturen vorlieb nehmen, die Antonio López und Andrés Garcia Ibañez erschufen, um den Innenhof des neuen Museums zu dekorieren. Und mit dem andalusischen Regierungschef Juanma Moreno, der die Eröffnung zusammen mit dem Präsidenten der Provinzverwaltung Almería, Javier Aureliano García, vornahm. Während sein Kulturminister, Arturo Bernal, den Termin verpasste, weil sein Flug am Freitagmorgen wegen dichten Nebels in Sevilla storniert wurde.
Als Museumsführer dienten Juanma Moreno und Aureliano García, die beiden bereits erwähnten Künstler, Antonio López und Andrés García Ibañez. Den Madrider Künstler López und seinen Kollegen aus Olula del Río im Norden der Provinz Almería eint nicht nur eine Freundschaft, sondern auch die Überzeugung, dass der realistischen Kunst in Spanien nicht die Bedeutung beigemessen wird, die sie verdienen würde.
Projekt mit vielen Förderern
Deshalb lieferten sie den Anstoß und die fachliche Beratung für das
Museumsprojekt, das sie mit Hilfe der Provinzregierung von Almería umsetzen konnten, die ein – ruinöses – historisches Gebäude, das ehemalige Hospital Provincial, mit finanzieller Unterstützung auch der andalusischen und der spanischen Regierungen zum schmucken Museumssitz herrichtete. Und mit Hilfe des Industriellen Eduardo Cosentino, Mäzen der Stiftung Ibañez Cosentino, die
das Museum mit Inhalt füllte und auch leiten wird.
Antonio López und Andrés García Ibañez steuerten außerdem auch eine Reihe von Kunstwerken bei, mit denen sie einen der elf Ausstellungssäle des Museums im Alleingang füllen. Kreationen von López sind außerdem noch in einem weiteren Saal präsent, der einer Künstlergruppe aus Madrid gewidmet ist, die den zeitgenössischen Realismus in Spanien entscheidend prägte. Und García Ibañez wiederum fertigte für den Veranstaltungssaal des Museums noch ein Gemälde von María Magdalena an – weil nämlich der Saal in der einstigen Kapelle des Hospitals in Anlehnung an den ursprünglichen Namen des im 16. Jahrhunderts
errichteten Gebäudes nach Santa Magdalena benannt ist.
267 Exponate in elf Sälen
Zu sehen sind im Murec in Almería insgesamt 267 Kunstwerke – 187 Gemälde, 64 Skulpturen und Reliefs, 17 Zeichnungen sowie ein Aquatinta. Unter den bis zum späten 19. Jahrhundert zurückreichenden Exponaten befinden sich auch Kreationen von einigen der bekanntesten Vertreter des klassischen spanischen Realismus wie Sorolla, Zuloaga oder Romero de Torres. Von diesem stammt auch das unter Denkmalschutz stehende und mit einem Exportverbot belegte Gemälde „La consagración de la copla“, das als Juwel der Museumssammlung gilt.