Vom Hotelito zum Jetset-Paradies
Der Marbella Club feiert sein 70-jähriges Bestehen – Von Alfonso Prinz von Hohenlohe 1954 gegründet
Marbella – dan. Für den kultigen Marbella Club ist 2024 ein entscheidendes Jahr, denn vor 70 Jahren wurde das Hotel Marbella Club von Alfonso Prinz von Hohenlohe als eine kleine, einfache Unterkunft mit 20 Zimmern gegründet. Der Prinz konnte sich damals kaum vorstellen, dass er damit den Grundstein für den Jetset in Marbella gelegt hatte.
1946 machte Alfonso Prinz von Hohenlohe sich mit seinem RollsRoyce von Madrid auf den Weg an die Küste und entdeckte Marbella, in das er sich sofort verliebte, wie er mehrmals kundtat. Auf Geheiß seines Vaters kaufte er ein 120.000 Quadratmeter großes Grundstück in dem damaligen Fischerdorf. Der Prinz war so begeistert von Marbella, dass er acht Jahre später den Hof umbaute und ein Hotel mit 20 Zimmern eröffnete. Er ließ alle Sorten tropischer Pflanzen einfliegen, um aus seinem Stück Land, wo zuvor nur Olivenbäume wuchsen, ein Tropenparadies zu schaffen.
Am 17. September 1955 heiratete Alfonso von Hohenlohe die 15-jährige Ira Prinzessin von Fürstenberg mit allem Pomp in Venedig. Das ungewöhnliche Glamourpaar erschien auf den Titelseiten der bekanntesten Magazine rund um die Welt. Mit dieser kostenlosen Werbung war der Marbella Club von einem Tag auf den anderen in aller Munde und der „Place to be“. Zunächst für Gäste des europäischen Adels, später auch für Prominente aus Hollywood. 1956 stieß dann Graf Rudolf von Schönburg hinzu, ein Cousin der Familie und Absolvent der Schweizer Hotelfachschule in Lausanne. Damit
war der Grundstein für den Erfolg des Hotels gelegt und binnen kurzer Zeit kamen Berühmtheiten, Filmstars, Künstler und Musiker aus der ganzen Welt.
Im Marbella Club gaben sich die Promis die Klinke in die Hand. Jackie Kennedy, Rainier von Monaco, Sean Connery und Audrey Hepburn, Brigitte Bardot, Gunter Sachs, Maria Callas und Aristoteles Onassis amüsierten sich prächtig in dem kleinen Paradies in Südspanien. Das Hotel war zum Mittelpunkt des Jetset-Rummels geworden. „Jeder hat uns um unsere Kundschaft beneidet, aber die Gäste wohnten hier wie in einem Schloss und nicht in schablonenartigen Hotelzimmern“, erinnert sich Rudolf Graf von Schönburg, der
von allen in Marbella Conde Rudi genannt wird.
Damals gab es jede Woche eine Themen-Party. Zur Sause mit dem Motto „Arabian Nights“ritt Alfonso Prinz von Hohenlohe im Scheichkostüm auf einem Esel auf die Party und Filmstar Mel Ferrer erschien im gestreiften Kaftan. Auch so gut wie jeder deutsche Kanzler war hier zu Gast, außer Helmut Schmidt, der nur zum Essen vorbeikam, weil ihm das Highlife im Marbella Club zu viel war. „Er sagte, hier kann ich nicht wohnen“,
erzählte Graf von Schönburg. Mehr als 25 Jahre hat Condé Rudi das illustre Hotel geleitet, heute ist er als Berater der Eigentümer zuständig fürs Atmosphärische und die Gästepflege.
Das ganze Jubiläumsjahr über gibt es besondere Veranstaltungen. Am 26. April fällt der Startschuss für die große Geburtstagsparty, die mit Live-Unterhaltung, Gast-DJs, Flamenco und besonderen gastronomischen Erlebnissen gefeiert wird. Mitte Mai wird die Finca Ana María eröffnet, ein neues, mit dem Resort verbundenes Anwesen, mit einem unvergleichlichen Blick auf das Mittelmeer und einst der Wohnsitz der Familie Bismarck. Sie soll in Zukunft als Wellness-Oase dienen.
Damals gab es im Marbella Club jede Woche eine Themen-Party