Wassersituation bleibt kritisch
Regenfälle der Osterwoche brachten mehr Wasser als 2023 – es ist trotzdem viel zu wenig
– mar. Die Wassermengen, die in der Osterwoche an der Costa del Sol und in der gesamten Provinz Málaga niedergingen, liefern neben sprudelnden Bächen, teils sogar Überschwemmungen und sich füllenden Stauseen auch beeindruckende Statistiken. Zum Beispiel, dass in und um Ronda in den vergangenen sieben Tagen mit 403 Litern Regen pro Quadratmeter 109 Liter mehr niedergingen als im gesamten hydrologischen Jahr 2022/23, das hier auf 311 Liter kam, während der langjährige Schnitt bei 585 Liter liegt. Das Torcál-Gebiet registrierte 148 Liter in sieben Tagen, in den 365 Tagen davor nur 80 Liter mehr. Hidrosur, die Wasseragentur der andalusischen Landesregierung, misst genau nach und konnte auch für die besonders ausgetrocknete Axarquía gute Nachrichten liefern: Der auch durch die Tropenfruchtwirtschaft auf unter sieben Prozent leergepumpte Stausee La Viñuela, – der größte der Provinz – der „nebenbei“auch die Orte von Torrox bis Vélez-Málaga an der Costa del Sol versorgen soll, stand am 2. April wieder bei 16,5 Prozent seiner Kapazität.
An dieser Zahl sieht man bereits, wie relativ die Erleichterung durch die Regenfälle ist. Denn die Stauseen Málagas und damit die wichtigste Quelle für Trinkwasser, füllten sich von 18 Prozent vor, auf gerade 24,6 Prozent nach Ostern (Stand, 2. April, 10 Uhr). La Concepción,
der vor allem den Durst im Westen der Costa del Sol löscht, schneidet mit 58,1 Prozent am besten ab, ist aber nur der fünftgrößte der Kapazität nach. El Limonero, der Wassertank für Málaga Stadt, steht bei 20,8 Prozent und das Dreifachsystem Guadalhorce, Conde del Guadalhorce und Gaudalteba zwischen 32 und 17 Prozent. Einige Prozentpunkte werden in den kommenden Tagen noch aus den Bergen nachtröpfeln, doch gleichzeitig beginnen erwartete Temperaturen
von über 25 Grad wieder an den Reserven zu nagen, die Verdunstung ist neben dem Menschen der durstige Wasserkunde der Stauseen.
Málagas Stauseen halten derzeit rund 82 Kubikhektometer Wasser, vor einem Jahr, als bereits Dürrenotstand herrschte, waren es noch 225. Málaga Stadt allein verbraucht im Jahr etwa 50 Kubikhektometer, die Costa del Sol im Sommer einen
pro Tag. An der kritischen Lage hat sich also nichts geändert, die Provinz hat ein paar Monate gewonnen, womöglich den Sommer, wenn sich die Bevölkerungszahlen an den Küsten häufig mehr als verdoppeln.
Der größte Gewinner der verregneten Osterwoche ist neben der
Natur denn auch die Landwirtschaft, denn die Niederschläge sichern weitgehend die Sommerfeldfrüchte als auch alles, was an Bäumen geerntet wird. Und auch das dunkelste Szenario für die Costa del Sol: Trinkwasserlieferungen per Schiff während der Hochsaison, konnte Landeschef Juanma Moreno ausräumen (siehe Seite 14). Zumindest für dieses Jahr.
Die Restriktionen für über 800.000 Malagueños hinsichtlich der Verwendung von Leitungswasser aber werden kaum reduziert werden können, einschließlich nächtlicher Wasserabstellungen und der allgemeinen Drucksenkung in den Leitungen. Der Dürre-Rat der Landesregierung tagt Mitte April.
Selbst nach dem Regen sind Stauseen nur knapp zu einem Viertel voll