Costa del Sol Nachrichten

Liberty Media kauft MotoGP

Sport und Unterhaltu­ngsindustr­ie – Dorna Sports soll weiter Motorradre­nnen promoten

-

Madrid – sk. Normalster­bliche quälen sich, manche wachsen über sich hinaus oder messen sich mit Mitbewerbe­rn – der Sport hat viele Facetten, aber in den populären Leistungss­portarten wird er immer mehr Unterhaltu­ng und ein großes Geschäft. Im Motorsport mischt der spanische Promotor Dorna Sports mit, der dem Fonds Bridgepoin­t gehört und die Vermarktun­gsrechte der MotoGP-Weltmeiste­rrennen hält. Nun greift die Formel-1 nach dem Motorradsp­ort. Die US-Gruppe Liberty Media hat 86 Prozent der Anteile von Dorna Sports für 4,2 Milliarden Euro erworben und will die Operation bis Jahresende vollziehen.

Liberty Media, Eigentümer der Formel 1 seit 2016, könnte damit vom Riesen zum Giganten im Motorsport werden, falls diese Operation nicht Wettbewerb­shüter auf den Plan ruft. Was nicht auszuschli­eßen ist, da Dorna Sports 2006 vom Fonds CVC abgestoßen werden musste, als dieser die Rechte an der Formel 1 erwarb. Falls Liberty Media nicht ganz zugreifen dürfte, stehen nach Angaben von „Financial Times“weitere Investment­gesellscha­ften in den Startlöche­rn, da der staatliche Qatar Sports Investment­s aus Katar – derzeit Eigentümer der Fußballclu­bs Paris-St. Germain und Manchester United – und die US-Gruppe TKO – bisher in Sportunter­haltung und Kampfsport tätig – bei den Verhandlun­gen mitmischte­n.

Wie letztendli­ch die Operation auch ausgehen mag, Liberty Media will den Sitz der MotoGP in Madrid halten und auch die Führungsma­nnschaft soll am Steuer bleiben.

So stellte sich Greg Maffei, der Präsident von Liberty Media, hinter die Führung von Dorna Sports, mit Carmelo Ezpeleta seit 1994 an der Spitze, die weiterhin 14 Prozent der Anteile halten soll und mit der er „ein großes sportliche­s Spektakel für eine weltweit größere Zuschauers­chaft“schaffen will.

Analysten spekuliere­n, ob es Liberty Media gelingt, ihre Erfolgsges­chichte in der Formel 1 auf die MotoGP zu übertragen. Laut der Zeitschrif­t „Forbes“ist

die Formel 1 17,1 Milliarden Dollar wert. Dieses Wachstum und die Verdopplun­g der Gewinne werden auf Marketings­trategien zurückgefü­hrt, mittels denen Motorsport­fans an die Formel 1 gebunden und neue Fans, vor allem in den USA, gefunden werden. Dazu zählen die Dramatisie­rung des Sports mit Dokuserien wie „Drive to survive“bei Netflix und Events, die eine Nähe der Idole zum Publikum suggeriere­n, oder Rennen an neuen Standorten in neuen Ländern. 2024 fanden 24 Formel-1-Läufe statt, so viele wie noch nie zuvor.

Sportlich fällt die Bilanz der US-Amerikaner in der Formal-1 nüchterner aus, da sie mit der Dominanz erst des Lewis Hamilton im Mercedes und nun von Max Verstappen im Red Bull einhergeht, die auch mit der Größe der Fahrzeuge zusammenhä­ngt, die Überholman­över erschweren. Dieses Monopol gibt es in der MotoGP nicht, dort sind die Ausgänge der Rennen offener und von der Dominanz eines Teams kann man nicht sprechen. „Liberty Media kann eine unglaublic­he Erfolgsges­chichte bei der Entwicklun­g von Sport-Assets vorweisen und wir können uns keinen besseren Partner wünschen, um die Fangemeins­chaft der MotoGP in der ganzen Welt zu vergrößern“, meinte Ezpeleta. Anders als der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, soll Ezpeleta weiterhin die MotoGP leiten.

Erfolgsges­chichte der Formel-1 auf die MotoGP übertragen

 ?? Foto: dpa ?? Spannender und unterhalts­amer soll der Motorsport werden.
Foto: dpa Spannender und unterhalts­amer soll der Motorsport werden.

Newspapers in German

Newspapers from Spain