Marbella will WM-Standort 2030 werden
Ein neues Stadion soll Fußballer, Umsätze und noch mehr Prestige an die Costa del Sol bringen
– mar. Ein Fußballund Leichtathletikstadion will Marbella errichten, für 10.000 Zuschauer. Das Rathaus arbeitet derzeit an ertragsdetails und natürlich der Finanzierung. Denn das Projekt wird eine Investition von 115 bis 130 Millionen Euro erfordern, selbst für das reiche Marbella kein Klacks. Die Sportanlage soll mindestens 75 Jahre dem Marbella FC als Spielstätte dienen, der über diesen Zeitraum die von der öffentlichen Hand wie privaten Investoren vorgeschossenen Kosten abstottern darf und dabei das Gelände auch weitervermieten dürfte, für Konzerte, Meisterschaften oder an andere Vereine. Marbella verspricht
sich von dem Projekt internationales Prestige, denn das Stadion soll bereits für die Fußballweltmeisterschaft 2030, die Spanien, Portugal und Marokko gemeinsam ausrichten,
zur Verfügung stehen – als Edel-Trainingsgelände für eine oder mehrere der Nationalmannschaften. Marbella bewirbt sich mit dem Projekt bei der FIFA als einer der offiziellen WM-Standorte (nicht Spielort natürlich, dafür ist das Stadion viel zu klein).
Bürgermeisterin Ángeles Muñoz will von finanziellen Risiken für die Stadtkasse nichts wissen, sie wirbt mit 800 direkten Arbeitsplätzen und einem „Impact“auf die Wirtschaftsleistung von bis zu 50 Millionen Euro jährlich. Eine Shopping-Area, 1.000 (kostenpflichtige) Parkplätze sowie ein Residenz-Hotel mit 90 Zimmern sollen für Einnahmen sorgen – für wen, ist noch offen, denn alle peripheren Dienstleistungen sollen an private Anbieter gegen Pacht vergeben werden. Das Fußballstadion selbst soll bereits 2026 eröffnen.