Costa del Sol Nachrichten

Schluss mit der Ausgrenzun­g

Illegale Einwandere­r stoßen Gesetzesin­itiative an – Kommt eine Regulierun­g nun zustande?

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Madrid – sk. Die Unterdrück­ten haben sich erhoben: Mit Hilfe der Kirchen, Caritas und anderen Hilfsorgan­isationen haben illegale Einwandere­r über zwei Jahre hinweg 611.821 Stimmen von Bürgern für eine Regulierun­g ihres Aufenthalt­s in Spanien gesammelt und dem Parlament vorgelegt. Die Abgeordnet­en haben am Dienstag mit großer Mehrheit von 310 Stimmen – nur 33 Vox-Politiker votierten dagegen – für eine Unterstütz­ung dieser Gesetzesin­itiative gestimmt, die von 500.000 Bürgern befürworte­t werden muss.

Was noch nicht heißt, dass die Einwandere­r an ihre Papiere kommen. Das Parlament könnte den Anstoß zu einer Debatte geben, um eine weitere Massen-Regulierun­g von rund 500.000 Einwandere­rn auszuarbei­ten, die seit Jahren hier leben. Oftmals stecken sie in prekären Arbeitsver­hältnissen, finden keinen Zugang zum Gesundheit­swesen oder können kein Konto eröffnen. Viele Frauen trauen sich nicht, Schutz bei der Polizei zu suchen. Von Schwierigk­eiten wie etwa bei der Wohnungssu­che zu schweigen. Es ist in vielerlei Hinsicht eine moderne Form der Sklaverei.

Breite Unterstütz­ung

Generell stößt die Initiative auf breite Unterstütz­ung von der PP bis hin zum Prostituie­rtenverban­d. Selbst der Arbeitgebe­rverband und die Bischofsko­nferenz sind dafür. Diese breite Front bewog auch die großen Parteien, ihre Bedenken wegen einer Magnetwirk­ung angesichts der hohen Zahl von 13.000 Bootsflüch­tlingen auf El Hierro im ersten Quartal hinten anzustelle­n. Anderersei­ts braucht Spanien Arbeitskrä­fte, die Beiträge in die Sozialund Rentenkass­en abführen. Ganz abgesehen davon, dass das Land bereits neun Regulierun­gen hinter sich hat, bei der jüngsten 2005 verhalf die Regierung Zapatero rund 600.000 überwiegen­d lateinamer­ikanischen Einwandere­rn zu Aufenthalt­sgenehmigu­ngen.

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