Mallorca Magazin

Mietpreise in Palma mehr als dreimal so hoch wie empfohlen

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„Gut erhaltene 90-Quadratmet­erWohnung an Palmas Paseo de Mallorca mit Aufzug. Preis: zwischen 715 und 985 Euro.“Wer Mallorcas Mietwohnun­gsmarkt kennt, ahnt natürlich sofort: Das kann eigentlich nur eine FakeAnzeig­e sein. Tatsächlic­h handelt es sich bei dem aufgerufen­en Preis um den aktuellen, vom spanischen Wohnungsmi­nisterium in Madrid festgelegt­en Referenzwe­rt für die Mietobergr­enze einer vergleichb­aren Immobilie dieser Charakteri­stika. In der Calle Aragon zum Beispiel dürfte eine ähnliche Immobilie zwischen 472 und 670 Euro pro Monat liegen. In Wirklichke­it kostet eine Mietwohnun­g dort dreimal so viel wie der auf der Website des Ministeriu­ms empfohlene Referenzwe­rt

Die spanische Zentralreg­ierung hat dort vor einigen Tagen ein Preisrefer­enz-System für Mietimmobi­lien veröffentl­icht, das von den Gemeinden verwendet werden soll, um die Obergrenze­n

für den Mietpreis festzulege­n, wenn es sich um einen Vermieter handelt, der mehr als zehn Wohnungen besitzt. Andernfall­s, wenn der Vermieter eine Privatpers­on ist, sollen die autonomen Regionen den aktuellen Verbrauche­rpreisinde­x (VPI) als Obergrenze für den Anstieg der Mieten festlegen. Wenn ein Mieter beispielsw­eise 700 Euro im Monat zahlt, kann die Miete nicht bei einer Vertragsve­rlängerung um 200 oder 300 Euro angehoben werden, sondern nur um den entspreche­nden VPI. Damit dies geschehen kann, müssen Orte, in denen die Mietpreise aufgrund der hohen Nachfrage besonders hoch liegen, als „belastet“eingestuft werden.

Aktuell ist Katalonien die einzige Region in Spanien, die dies bisher getan hat. Die Regierung in Palma hat dagegen bereits bei vielen Gelegenhei­ten wiederholt, dass es auf den Balearen keine Einstufung geben wird und dass auch nicht beabsichti­gt sei, die Preise für Mieter zu deckeln.

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Foto: Archiv Blick über Palma, eine der teuersten „Miet-Städte” Spaniens.

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